ZI-Studie
Kirche wird Kindesmissbrauchs nicht Herr
"Die Auswertung zeigt deutlich, dass sexueller Missbrauch von Minderjährigen durch katholische Priester ein anhaltendes Problem ist, kein historisches", so das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in einer Untersuchung.
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Kreuz vor rotem Himmel: Eine Zi-Studie deutet darauf hin, dass die katholische Kirche den Kindesmissbrauch durch Priester nicht in den Griff bekommt.
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MANNHEIM. Die sexuellen Missbrauchsvorwürfe gegen katholische Priester sind trotz verstärkter Präventionsanstrengungen der Kirche seit 2009 nicht rückläufig, wie Forscher des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) gemeinsam mit Kollegen herausgefunden haben.
Die Wissenschaftler hätten festgestellt, dass die Quote der Beschuldigungen gegen katholische Priester von 2009 bis 2015 weitgehend konstant geblieben ist, berichtet das ZI.
Bei den Berechnungen seien keine Fälle aus der Vergangenheit einbezogen worden, sondern nur Beschuldigungen mit Taten, die im jeweiligen Jahr der Erhebung stattgefunden haben sollen und bei der das Kind zum Tatzeitpunkt jünger als 14 Jahre alt war.
„Die Auswertung der Personalakten zeigt deutlich, dass sexueller Missbrauch von Minderjährigen durch katholische Priester ein anhaltendes Problem ist, kein historisches“, wird Studienautor Professor Harald Dreßing vom ZI in der Mitteilung zitiert. (eb)