Schulung in Reanimation

Mehr Brandenburger Schüler sollen Lebensretter werden

Lehrer werden in Brandenburg als Multiplikatoren für Erste Hilfe-Kurse qualifiziert. Gemeinsame Aktion von Bildungsministerium, Björn-Steiger-Stiftung und der Pepiniere-Stiftung.

Veröffentlicht:

Potsdam. Brandenburger Schüler sollen künftig Lebensretter werden. An mittlerweile 33 Brandenburger Schulen werden Schüler ab der siebten Klasse in Reanimationstechniken und lebensrettenden Sofortmaßnahmen unterrichtet. Denn nach Angaben des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung sterben bundesweit 65.000 Menschen pro Jahr an einem plötzlichen Herztod. Ihnen kann nur eine rechtzeitige Herzdruckmassage und eventuell auch eine Mund-zu-Mund-Beatmung helfen.

Brandenburgs Bildungsministerium hat sich deswegen mit der Björn-Steiger-Stiftung, der Pepiniere-Stiftung und der Johanniter-Unfall-Hilfe zusammengeschlossen. Gemeinsam qualifiziert man Brandenburger Lehrer als Multiplikatoren für Erste-Hilfe-Kurse. Zudem erhält jede Schule, die an dem Projekt teilnimmt, von der Stiftung einen Klassensatz Übungspuppen zur Wiederbelebung und zwei Automatisierte Externe Defillibratoren (AEDs), die im Fall einer Reanimation das Herz mit Stromschocks zum Schlagen bringen können.

Johanniter übernehmen die Fortbildung

„Jede und jeder von uns sollte in der Lage sein, in einer Notfallsituation zu helfen – auch Schülerinnen und Schüler können Leben retten“, sagt Brandenburgs geschäftsführender Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD). „Deshalb qualifizieren wir Brandenburger Lehrerinnen und Lehrer in den ‚Herzensretter‘-Fortbildungen als Multiplikatoren.“ Praktisch unterstützt wird das Projekt von der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), die die Fortbildungen durchführt.

Lesen sie auch

Der Gründer der Pepiniere-Stiftung, der Brandenburger Notfallmediziner Philipp Humbsch, erklärte, dass man mit solchen Maßnahmen „im Kampf gegen vermeidbare Todesfälle ein gutes Stück voran“ komme. „Wir schaffen Aufmerksamkeit und ein Stück auch Bereitschaft, anderen im Ernstfall zu helfen“, sagte Humbsch. „Das hier an die Schülerinnen und Schüler vermittelte Wissen schafft uns Notfallmedizinern dann die notwendige Zeit, die wir brauchen, um zum Patienten zu kommen.“ Dadurch könnten am Ende Leben gerettet werden. (lass)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Prozess beendet

Haftstrafe für geplante Lauterbach-Entführung

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Zehn-Jahres-Ergebnisse der OMEX-Studie

Studie: Patienten mit Meniskusriss wohl besser nicht operieren

Tag der Privatmedizin

GOÄneu: Reuther und Reinhardt demonstrieren Geschlossenheit

Lesetipps
Arzt injiziert einem älteren männlichen Patienten in der Klinik eine Influenza-Impfung.

© InsideCreativeHouse / stock.adobe.com

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!