UN-Geberkonferenz

Milliarden für notleidende Bevölkerung im Jemen

Der Bürgerkrieg im Jemen hat für die Zivilisten schlimmste Folgen. Eine UN-Konferenz will das nötige Geld für Essen und Medizin sammeln.

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Die schlechte Trinkwasserversorgung ist eines der dringlichsten Probleme in dem vom Bürgerkrieg gebeutelten Jemen.

Die schlechte Trinkwasserversorgung ist eines der dringlichsten Probleme in dem vom Bürgerkrieg gebeutelten Jemen.

© picture-alliance / dpa

GENF. 22 Millionen Männer, Frauen und Kinder im Jemen sind dringend auf Hilfe angewiesen, vor allem auf Lebensmittel und medizinische Versorgung. Mit zwei Milliarden Dollar hilft nun die internationale Gemeinschaft, die dringendste Not im Bürgerkriegsland Jemen zu lindern. Das ist das Ergebnis einer UN-Geberkonferenz am Dienstag in Genf.

„Das ist ein bemerkenswerter Erfolg“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. Im Vergleich zur Geberkonferenz 2017 sei praktisch doppelt so viel Geld zugesagt worden. Er sei auch zuversichtlich, dass noch fehlende Mittel im Lauf des Jahres eingesammelt werden könnten. Als Ziel hatten die UN im Vorfeld drei Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro) für 2018 genannt.

Nach der Jemen-Geberkonferenz im April 2017 wurden 94 Prozent der dort versprochenen 1,1 Milliarden Dollar auch eingezahlt. In diesem Jahr sind laut Ocha erst zehn Prozent der nötigen Gelder verbucht.

Im bitterarmen Jemen auf der arabischen Halbinsel kämpft eine von Saudi-Arabien angeführte Koalition mit Luftangriffen gegen einen Aufstand der schiitischen Huthi-Rebellen. Dadurch wurden große Teile der Infrastruktur zerstört. Außerdem werden immer wieder Zivilisten Opfer der Angriffe. Erst über Ostern hatten Kampfflugzeuge drei Angriffe auf eine Wohngegend in einer Küstenstadt geflogen. Alle internationalen Bemühungen um eine Verhandlungslösung für den Konflikt scheiterten bisher.

Die internationale Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council (NRC) kritisiert, dass Geld alleine nicht reiche, um die humanitäre Katastrophe zu beenden. "Wir brauchen Hilfe, um sicherzustellen, dass Hilfsgüter auch verteilt werden können", sagte der Generalsekretär der Organisation, Jan Egeland. Der öffentliche Sektor und die Wirtschaft seien zusammengebrochen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung habe keinen Zugang zu fundamentaler ärztlicher Versorgung, Bildung oder sauberem Wasser.

Eine saudische Blockade eines wichtigen Hafens am Roten Meer verschlimmerte die ohnehin schon dramatische humanitäre Lage weiter. Die Situation führte zu einer der schwersten Cholera-Epidemien der vergangenen Jahrzehnte, bei der den UN zufolge mehr als 2000 Menschen starben. (dpa)

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