Ostafrika: Schwangerschaft bringt vielen Frauen den Tod
Die Versorgung und Betreuung von Schwangeren in Ostafrika ist miserabel. Es fehlt an Hebammen, Material und Strom für Lampen. Eine Organisation will das ändern.
Veröffentlicht:NAIROBI (jvb). Jedes Jahr sterben in Ostafrika 280.000 Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt. Das teilt die African Medical and Research Foundation (AMREF) aus Nairobi mit. Zu wenige Organisationen kümmerten sich bisher um die gesundheitliche Versorgung dieser Mütter.
30.000 Hebammen sollen bis 2015 ausgebildet werden
Laut AMREF verfehlen die Vereinten Nationen vermutlich daher ihr Ziel, bis zum Jahr 2015 die Müttersterblichkeit um 75 Prozent zu senken. Die Forschungsorganisation möchte das nun ändern.
Bis 2015 sollen 30.000 Hebammen ausgebildet werden. Dazu arbeitet AMREF mit einigen Regierungen und Kliniken vor Ort zusammen. So sollen immerhin ein Viertel weniger Mütter in Ostafrika sterben.
Eine kämpft schon seit langem dafür: Esther Madudu. Die 31-Jährige arbeitet seit drei Jahren für das Atiriri Gesundheitszentrum in einem abgelegenen Gebiet im Bezirk Soroti, in Uganda.
"Wir benutzen bei der Entbindung das Licht unserer Handys"
"Es gibt keinen Strom, deswegen benutzen wir bei der Entbindung das Licht von unseren Handys", beschreibt sie die Verhältnisse in der kleinen Klinik.
Mit ihrer Kollegin bringt sie 45 bis 50 Kinder pro Monat auf die Welt. "Es gibt so viel zu tun. Wir sind gezwungen Tag und Nacht zu arbeiten", sagt sie. Über den Tag nimmt sie häufig nur eine Limonade zu sich. Trotz der schwierigen Umstände, ist sie stolz auf ihre Arbeit.
Nächstes Jahr bewirbt sich Madudu für den Friedensnobelpreis. Mit der Kandidatur möchte sie auf die Notlage afrikanischer Mütter und den großen Bedarf an Hebammen aufmerksam machen.
Mit einer weltweiten Kampagne unterstützt AMREF sie dabei. Unter dem Motto "Stand up for African Mothers" sammelt die Organisation auf der gleichnamigen Internetseite Stimmen und Spenden, um die gesundheitliche Versorgung von Müttern international publik zu machen.