Lebensmittelampel
SPD pocht auf Transparenz bei Befragung zu Nährwert-Logo
Nutri-Score oder Keyhole, BLL- oder doch MRI-Modell? Die Verbraucher sollen bald über die freiwillige Nährwertkennzeichnung entscheiden. Das soll ohne Einmischung vonstattengehen, fordert die SPD.
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Bald haben die Deutschen die Wahl, wie Nährwerte gekennzeichnet werden sollen.
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BERLIN. Die SPD pocht auf Transparenz bei der anstehenden Verbraucherbefragung über ein neues Nährwert-Logo für Fertigprodukte. Fraktionsvize Matthias Miersch sagte der Deutschen Presse-Agentur, er hoffe auf ein klares Ergebnis der Befragung, das dann auch von allen Seiten anerkannt werde. „Voraussetzung ist eine transparente und faire Befragung ohne Einflussnahme von wem auch immer.“ Ziel müsse eine eindeutige und für jedermann verständliche Kennzeichnung sein.
Die Entscheidung für ein neues Logo für den Gehalt an Salz, Zucker und Fett soll zwischen vier Modellen fallen. Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) plant dafür nach einer Verständigung in der Koalition im Juli und August eine Verbraucherbefragung. Auf Grundlage der Ergebnisse soll dann im Herbst entschieden werden, welches Modell die Bundesregierung zur freiwilligen Nutzung auf Packungen empfiehlt.
Nutri-Score für viele der Favorit
Unter den vier Modellen ist das farbliche System Nutri-Score, für das sich auch die SPD stark macht. „Nach Frankreich wollen auch Belgien, Spanien, Portugal und Luxemburg den Nutri-Score einführen“, sagte Miersch.
Verbraucherschützer und große Unternehmen warteten auf eine Einführung in Deutschland. Dies zeige, dass sich Nutri-Score bewährt habe. Die vorgesehene Befragung zur Lebensmittelkennzeichnung wäre daher aus seiner Sicht auch nicht zwingend notwendig gewesen.
Die Verbraucherorganisation Foodwatch sprach sich ebenfalls erneut für Nutri-Score aus. Das System habe „die besten Chancen, eines Tages europaweit als verpflichtende Kennzeichnung eingeführt zu werden, da schon mehrere Länder die Ampel verwenden und das Modell nachweislich am verständlichsten ist und zu einem gesünderen Einkaufsverhalten führt“, sagte Foodwatch-Expertin Luise Molling der dpa. (dpa)