Jahr 2021
Kaiserschnittrate auf fast 31 Prozent gestiegen
Der Anteil der per Sectio entbundenen Kinder in Deutschland hat zuletzt erneut zugenommen. Kräftig gestiegen ist in der vergangenen Dekade die Zahl der Hebammenschülerinnen.
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Höhere Kaiserschnittrate, mehr Hebammen in Ausbildung: Das Statistische Bundesamt hat Zahlen für das Jahr 2021 veröffentlicht.
© Julian Stratenschulte/dpa
Wiesbaden. Fast jede dritte Geburt in einem Krankenhaus ist im Jahr 2021 per Kaiserschnitt erfolgt. Der Anteil stieg im Vorjahresvergleich leicht um 1,2 Prozentpunkte auf 30,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.
Der Anteil der Sectios verdoppelte sich demnach in den vergangenen 30 Jahren, 1991 brachten noch 15,3 Prozent der Frauen ihr Kind per Kaiserschnitt auf die Welt (siehe nachfolgende Grafik).
Die Statistik zeigt auch deutliche regionale Unterschiede: Am höchsten war demnach der Anteil der Entbindungen per Kaiserschnitt im Saarland mit 36,4 Prozent.
Es folgte Hamburg mit einem Anteil von 34,3 Prozent. Mit 26,1 Prozent hatte Sachsen die niedrigste Kaiserschnittrate, gefolgt von Brandenburg mit 27,4 Prozent (siehe nachfolgende Grafik).
Insgesamt wurden 2021 bundesweit rund 780.000 Kinder im Krankenhaus geboren, einschließlich Zwillings- und Mehrlingsgeburten – 2,8 Prozent oder 21.000 Kinder mehr als Vorjahr. 62,5 Prozent der Frauen entbanden im Krankenhaus auf natürlichem Weg. Bei 6,3 Prozent der Entbindungen kam eine Saugglocke zum Einsatz, bei 0,2 Prozent eine Geburtszange.
Nur noch jede dritte Klinik bietet Geburtshilfe an
Unterdessen bieten immer weniger Krankenhäuser Geburtshilfe an, wie das Bundesamt mitteilte: Nur noch 32,4 Prozent der 1887 Krankenhäuser in Deutschland nahm demnach 2021 Entbindungen vor. 1991 waren es noch 49,2 Prozent von damals 2411 Krankenhäusern.
Zugenommen hat dagegen die Zahl der Hebammen. Im Jahr 2021 leisteten 11.697 Hebammen Geburtshilfe in deutschen Krankenhäusern, das waren 162 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Hebammenschülerinnen in Ausbildung betrug belief sich 2021 auf bundesweit 2.412. Das waren 27,4 Prozent als zehn Jahre zuvor. (dpa)