Weihnachten
Smarte Fitness-Technik als Geschenketrend
Technik gehört regelmäßig zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken. Auf vielen Wunschzetteln steht in diesem Jahr ein Gadget, das Fitness und Gesundheit verbessern soll.
Veröffentlicht:FRANKFURT/NÜRNBERG. Smartwatch, Trainingscomputer oder ein Armband, das die Schlafphasen überwacht und optimiert: In diesem Jahr liegen unter vielen Weihnachtsbäumen elektronische Geräte, die Gesundheit, Wohlbefinden und Fitness steigern sollen.
Laut Einschätzung des Branchenverbands gfu erlebt die noch vergleichsweise junge Produktgruppe der mit dem Smartphone verbundenen Uhren und Armbänder, die Bewegung und Fitnesszustand überwachen, in dieser Vorweihnachtszeit einen kleinen Boom. "Wegen der gesundheitlichen Aspekte interessieren sich dafür auch ältere Menschen", sagt gfu-Chef Hans-Joachim Kamp.
Laut einer Branchen-Umfrage habe jeder fünfte Konsument die Absicht, ein solches Gerät zu kaufen. In diesem Jahr rechnet der Verband mit 1,5 Millionen verkauften "Wearables", also tragbaren Technikgeräten. 2015 werden in Deutschland rund 25 Millionen Smartphones verkauft.
Das sind fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Und auch die Kleidung selbst wird immer intelligenter; pulsmessende Shirts und Sportschuhe, die Daten über die zurückgelegte Laufstrecke sammeln, sind schon jetzt keine Zukunftsmusik mehr.
Auch wenn dieser Bereich noch in den Kinderschuhen stecke, biete er doch ein enormes Entwicklungspotenzial, erklärte jüngst Timm Lutter, Bereichsleiter Consumer Electronics & Digital Media, beim Branchenverband Bitkom.
Bis 2017 erwarten die Analysten von IHS, einem global operierenden Marktforschungs- und Analystenunternehmen, bei intelligenter Sportkleidung einen weltweiten Umsatz von 155 Millionen Euro, so Lutter.
Kaffeemaschine mit Handy steuern
Vernetzte Geräte sind ein Trend, der seit Jahren anhält. Neben den sogenannten "Wearables" machen die Deutschen auch gerne andere technische Geschenke - zum Beispiel Haushaltsgegenstände wie den Kaffeevollautomaten, der sich mit dem Smartphone steuern lässt.
Insgesamt rechnet der Branchenverband gfu für das diesjährige Weihnachtsgeschäft unter dem Strich mit einem Umsatz von rund 8,6 Milliarden Euro, was trotz positiven Konsumklimas nur ein kleines Plus von 0,5 Prozent zum Vorjahr bedeuten würde.
Im Gesamtjahr schwächelte auch wegen fehlender sportlicher Großereignisse der Absatz von TV-Geräten, erklärte gfu-Chef Kamp bei der Vorstellung der Prognosen.
Durchschnittspreis pro Gerät steigt
Rund sieben Millionen verkaufte Geräte bedeuten einen Rückgang um mehr als zehn Prozent zum Vorjahr, wobei der Umsatz nur um sechs Prozent abfiel. Die Kunden griffen zu größeren und besser ausgestatteten Fernsehern, sodass der Durchschnittspreis pro Gerät erstmals seit Jahren wieder stieg, um rund neun Prozent auf über 600 Euro.
Für 2016 rechnet Kamp mit steigenden Verkaufszahlen zur Fußball-Europameisterschaft in Frankreich. Laut einer Umfrage wollen rund die Hälfte der Neukäufer ein Gerät mit einer Bilddiagonale von mehr als 48 Zoll (122 Zentimeter) anschaffen.
"Wir leben von Innovationen", betonte Kamp. So verlangten die Konsumenten nach immer hochwertigeren Smartphones, die andere Geräte überflüssig machen. So seien beispielsweise die Absatzzahlen kleiner Digitalkameras stark rückläufig, weil die Handy-Kameras immer leistungsfähiger werden.
Anderes Beispiel: In Zeiten des TV-Streamings kaufen immer weniger Menschen DVD-Abspielgeräte.
Rekordabsatz von insgesamt 1,3 Milliarden Geräten
Weltweit werden immer mehr Smartphones verkauft - vor allem weil die Nachfrage in Asien boomt. Für 2015 wird nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ein Rekordabsatz von insgesamt 1,3 Milliarden Geräten erwartet.
Das seien sieben Prozent mehr als noch im Vorjahr, teilte die GfK mit.
Wachstumstreiber waren China, der Nahe Osten und Afrika sowie der asiatisch-pazifische Raum. So stieg etwa in Indien die Anzahl der verkauften Geräte um 40 Prozent verglichen zum Vorjahreszeitraum.
In Europa stagnierte die Entwicklung dagegen. Der durchschnittliche Verkaufspreis von 300 Dollar blieb im Vergleich zu 2014 unverändert. Das liege vor allem daran, dass in Lateinamerika, Zentral- und Osteuropa vermehrt zu billigeren Smartphones gegriffen werde. (mit dpa)