Notunterkünfte
Vivantes verstärkt Flüchtlingsversorgung
Vivantes kümmert sich künftig noch stärker um Flüchtlinge. Der Konzern bietet allgemeinmedizinische und gynäkologische Sprechstunden an und ist auch in der psychotherapeutischen Versorgung aktiv – auch in anderen Sprachen.
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Vivantes ist Deutschlands größter kommunaler Klinikkonzern und engagiert sich in der Flüchtlingsbetreuung und -hilfe.
© Paul Zinken / dpa
BERLIN. Der kommunale Klinikkonzern Vivantes verstärkt seine Aktivitäten in der Versorgung von Flüchtlingen in Berlin. Der Vivantes-Standort Kaulsdorf leitet nun die medizinische Versorgung in zwei Notunterkünften in Marzahn.
Er kümmert sich dort federführend um den Betrieb des sogenannten Med-Punktes und bietet allgemeinmedizinische Sprechstunden. Auch Flüchtlinge, die in umliegenden Gebäuden untergebracht sind, können dort mitversorgt werden.
Sprechstunde auf Farsi und Arabisch
Für Frauen besteht im Klinikum seit April eine gynäkologische Sprechstunde mit Ärztinnen und Ärzten, die Farsi und Arabisch sprechen. Weitere Sprechstunden sollen eingerichtet werden. Insgesamt betreibt Vivantes damit nun vier MedPunkte für Flüchtlinge in Berlin.
Auch in der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung von Flüchtlingen und Migranten in Berlin ist der kommunale Klinikriese aktiv. Das Zentrum für transkulturelle Psychiatrie (ZtP) hat seit seiner Eröffnung im Oktober 2015 schon rund 1600 Menschen behandelt, darunter vor allem Geflüchtete mit posttraumatischen Belastungsstörungen. Aufgrund der großen Nachfrage hat der kommunale Klinikkonzern den Bereich schon räumlich, personell und inhaltlich erweitert.
Das Zentrum unterstützt die psychiatrische Behandlung durch Fachkräfte, deren Muttersprache Türkisch, Arabisch, Persisch, Russisch, oder Ukrainisch ist.
Zum erweiterten Angebot gehört ein sogenanntes "Empowerment-Training". Dabei werden Patienten angeleitet, die eigenen Stärken zu entdecken, sich nicht als Opfer wahrzunehmen und das Leben in der neuen Umgebung selbstbestimmt zu gestalten.
Drei Standorte für verschiedene Patientengruppen
Das ZtP ist inzwischen an zwei weiteren Standorten mit unterschiedlichen Schwerpunkten aktiv. Dabei versorgt die Ambulanz des Vivantes Humboldt Klinikums vor allem Patienten aus Griechenland, Serbien, dem Kosovo, Albanien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina.
Im Vivantes Klinikum Spandau werden in erster Linie Patienten in Notunterkünften und Patienten aus dem arabischen Raum und den neuen unabhängigen Staaten (GUS) wie Russland oder der Ukraine behandelt.