AOK will junge Erwachsene mit eigenem Fitness-Studio auf Trab bringen

In Nordrhein-Westfalen hat die AOK Rheinland/ Hamburg ein Programm gegen Übergewicht bei jungen Versicherten entworfen.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:
Kostenloses Sportprogramm: Die AOK Rheinland/Hamburg will auch testen, ob finanzielle Gründe Jugendliche vom Sport fernhalten.

Kostenloses Sportprogramm: Die AOK Rheinland/Hamburg will auch testen, ob finanzielle Gründe Jugendliche vom Sport fernhalten.

© Kai Koehler / imago

KÖLN. Mit einem eigenen Fitness-Studio will die AOK Rheinland/Hamburg junge Versicherte auf Trab bringen. In Korschenbroich bei Neuss bietet die Kasse in einem Modellversuch jungen Erwachsenen im Alter zwischen 16 und 26 Jahren über zwei Jahre ein kostenfreies Fitnessprogramm.

"Die Zahl der übergewichtigen und durch Bewegungsmangel erkrankten Versicherten nimmt bei uns zu", sagt der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg Wilfried Jacobs der "Ärzte Zeitung". Da ab dem Alter von 16 Jahren die Teilnahme an sportlichen Aktivitäten deutlich nachlasse, mache die Kasse den jungen Leuten ein spezifisches Angebot. Dabei habe man sich für eine ländliche Region entschieden, in der es kein dichtes Netz von Sportmöglichkeiten gibt.

Der Fitness-Treffpunkt ist an die AOK-Geschäftsstelle in Korschenbroich angeschlossen. Betreiber ist die Rehabilitationseinrichtung Niederrhein-Klinik. Sie stellt das Personal und die Geräte. "Wir zahlen für jeden Jugendlichen, der teilnimmt, eine Gebühr", sagt Jacobs.

"Vigozone sports" hat Anfang September den Betrieb aufgenommen, es haben sich schon 120 Jugendliche eingetragen. Wenn sie regelmäßig das speziell entwickelte Gerätetraining absolvieren, können sie von Prämien profitieren. Die Fitnessgeräte werden durch Chipkarten gesteuert, jeder Jugendliche erhält eine Karte. Der Modellversuch wird durch die Sporthochschule Köln wissenschaftlich begleitet. In den zwei Jahren sollen drei Fragen geklärt werden, erläutert Jacobs: Hält eine finanzielle Barriere die Jugendlichen von sportlichen Aktivitäten ab? Sind die Jugendlichen höher motiviert, wenn sie ausschließlich unter Altersgenossen sind? Ist das Sportstudio gerade in ländlichen Gebieten ein sinnvolles Angebot?

"Unser Ziel ist es, die jungen Leute dazu zu bewegen, später auf eigene Kosten weiterzumachen oder in einen Sportverein zu gehen", sagt Jacobs. Die AOK Rheinland/Hamburg arbeitet mit den Sportvereinen der Region zusammen.

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