Kommentar zu Gesundheitsdaten
Ambitionierte Sparfüchse
Gesundheitsdaten gegen Rabatt - mit diesem Modell versprechen sich private Krankenversicherer Zukunftschancen am Markt.
Die Idee klingt überzeugend: Wer seiner Versicherung durch die zeitnahe automatische Übermittlung seiner Vitaldaten nachweisen kann, dass er nicht raucht und trinkt und über die Fitness eines Spartaners verfügt - also "gesund" lebt -, soll Prozente beim Tarif zugesprochen kriegen.
Die Kehrseite der Medaille wird gerne ignoriert: Wird aus dem ehemaligen Gesundheitsfanatiker eine rauchende und trinkende Couch-Potatoe, die sich in zunehmendem Maße mit Hüftgold ziert, werden die Versicherer mit Sicherheit die rote Karte zeigen: Tariferhöhung! Schlimmstenfalls können sie die Assekuranz nicht mehr wechseln.
Insofern spricht die Bundestagsfraktion der Linken in ihrer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung einen wichtigen Punkt an: Wie soll das absehbare Gebaren der Versicherer reguliert und auch eine Diskriminierung von Menschen mit Behinderung verhindert werden?
Es ist zu hoffen, dass das Thema mit der Ernsthaftigkeit angegangen wird, die ihm gebührt. Denn der Markt alleine - und damit ambitionierte Sparfüchse unter den Policennehmern - wird es perspektivisch nicht regulieren können.
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