Arbeitsmedizin als weitere Option für Allgemeinmediziner

MÜNSTER (iss). Für Hausärzte ist die Arbeitsmedizin eine interessante Zusatzoption.

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"Die Arbeitsmedizin ist eine ideale Ergänzung zur Allgemeinmedizin", sagte Dr. Peter Czeschinski, Leitender Arzt der Stabsstelle Arbeitsmedizinischer und Sicherheitstechnischer Dienst des Universitätsklinikums Münster, auf dem Westfälischen Ärztetag in Münster.

Mit einem Mehraufwand von zwei Jahren könnten die Allgemeinmediziner einen zweiten Facharzttitel erwerben, der ihnen gute Chancen eröffnet.

"Das ist die Zukunft, weil es viele Klein- und Mittelbetriebe gibt, die ortsnah betreut werden müssen", sagte Czeschinski. Das sei ein mögliches weiteres Einsatzgebiet für niedergelassene Ärzte.

Arbeitnehmer deutlich stärker belastet als früher

Das Fachgebiet habe ohnehin viele Vorteile, warb der Arzt. "Die Arbeitsmedizin ist ungeheuer interessant."

Aus seiner Sicht ist sie das präventivmedizinische Feld schlechthin - das aber leider zurzeit aus dem Blickfeld von Ärzten und Politikern gerate.

In einer sich wandelnden Arbeitswelt änderten sich auch die Herausforderungen und das Anforderungsprofil für die Arbeitsmediziner. Sie müssten sich mit den Auswirkungen der Globalisierung auseinandersetzen.

Sie zwinge die Arbeitgeber zunehmend, die Lohnstückkosten zu senken. "Wir haben eine deutlich größere Belastung der Arbeitnehmer", sagte er.

Arbeitsmediziner müssten verstärkt die Gesundheitsstörungen in den Blick nehmen, die auf Stress und Belastung zurückzuführen sind. "Das ist unser Thema und hier will man Antworten von uns."

Werbung für Arbeitsmedizin wichtig

Wenn die Ärzteschaft das Fachgebiet jetzt vernachlässigt, wird sich das rächen, warnte er. "Es stehen viele nicht-ärztliche Berufe vor den Türen der Arbeitgeber, die ihre Dienste anbieten."

Das sollten die Ärzte nicht zulassen und sich deshalb stärker für die Arbeitsmedizin engagieren, forderte er. "Ein sehr qualifizierter ärztlicher Ratgeber ist gefragt."

Gerade bei jungen Ärzten sei die Werbung für die Arbeitsmedizin wichtig, sagte Dr. Peter Czeschinski in Münster.

"Für Kollegen, für die die Klinik nicht die Perspektive ist, kann sie eine Alternative sein, um in der Medizin zu bleiben."

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