Betäubungsmittel
Arzneimittel nur in kleinen Packungen rezeptieren
SAARBRÜCKEN. Angesichts der steigenden Zahl von Drogentoten setzt sich das saarländische Gesundheitsministerium für eine restriktivere Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente an Süchtige ein. Staatssekretär Stephan Kolling (CDU) erklärte, die Rechtsmedizin habe bei den Drogentoten in der Regel Mischkonsum von mehr als fünf verschreibungspflichtigen Medikamenten festgestellt. Im Saarland spielten dabei Antidepressiva eine deutlich größere Rolle als in den anderen Bundesländern.
Kolling forderte "ein Umdenken im Verschreibungsverhalten". Bei Doppeldiagnosen sollten die Drogenkonsumenten keine Großpackungen von rezeptpflichtigen Medikamenten erhalten.
Weiter sprach sich der CDU-Politiker für eine Stärkung und größere Wertschätzung der Substitutionsärzte aus. Zudem müssten mehr Arbeitsgelegenheiten und Wohnungen für ältere Drogenabhängige sowie so genannte Cleanbereiche geschaffen werden, in denen Konsumenten nicht mit Händlern in Kontakt kommen. (kud)