BVA warnt vor Kassenpleiten

Veröffentlicht:

BONN (iss/fst). Der Präsident des Bundesversicherungsamtes Dr. Maximilian Gaßner mahnt, die Finanzsituation der gesetzlichen Kassen zu verbessern. "Wir haben dringenden Handlungsbedarf für das Jahr 2011", sagt Gaßner im Interview mit der "Ärzte Zeitung".

Steigen die Einnahmen der Kassen um ein Prozent und legen die Ausgaben um fünf Prozent zu, läuft die GKV in ein Defizit von elf Milliarden Euro, rechnet Gaßner vor. Die Folge: Fast alle Kassen müssten 2011 einen Zusatzbeitrag erheben. Selbst das so eingenommene Geld wird wegen der Ein-Prozent-Begrenzung nicht reichen, um das Defizit zu decken, sagt er. Bleiben schnellwirkende Sparvorgaben aus, könnten viele Kassen pleite gehen: "Wir können uns nicht zurücklehnen und sagen, es wird schon klappen. Es wird nicht klappen, wenn nichts passiert." Den Krankenkassen in Baden-Württemberg und Bayern, die gegen ihre Zuweisungsbescheide für 2009 geklagt hatten, macht der BVA-Chef wenig Hoffnung, dass sie an Rückzahlungen vorbeikommen. "Alle unsere Zuweisungen an die Kassen standen unter Vorbehalt der Nachprüfung, und genau das ist geschehen." Eine politische Regelung für den Konflikt sieht Gaßner nicht. Woher solle das Geld denn kommen?, fragt er. "Wir können nicht in den Fonds langen, und jemand etwas zuweisen. Wir verwalten den Fonds nach strengen und transparenten Regeln."

Lesen Sie dazu auch das Interview: "Wir brauchen ein Gesetz, das schnell wirkt"

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Pflegereport der BARMER

Deutschland hängt in der Pflegespirale fest

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

SUMMIT-Studie

Tirzepatid auch erfolgreich bei Herzinsuffizienz-Therapie

Lesetipps
Eine schwangere Frau sitzt auf dem Fussboden ihres Wohnzimmers und liest die Packungsbeilage eines Medikaments. 

Usage: Online (20210812)

© Christin Klose / dpa Themendiens

Neurologische Entwicklungsstörungen

Epilepsie in der Schwangerschaft: Start mit Lamotrigin empfohlen

Ordner auf dem Bildschirm

© envfx / stock.adobe.com

Forschungsbürokratie darf nicht ausufern

Krebsmedizin will neuen Digitalisierungsimpuls setzen

Die Freude, den Krebs besiegt zu haben, kann später getrübt werden. Nicht selten erleben ehemalige Patienten Diskriminierungen.

© picture alliance / Westend61 | ANTHONY PHOTOGRAPHY

Tagung der Vision Zero Oncology

Krebs nach Heilung: Jung, genesen, diskriminiert