Bedingungen in der ambulanten Versorgung

BVKJ-Präsident Hubmann: Ärzteproteste nötig als „Weckruf der Bevölkerung“

Veröffentlicht:

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ) Dr. Michael Hubmann sieht die aktuellen Ärzteproteste als „Weckruf der Bevölkerung“ vor dem „kalten Strukturwandel in Praxen“. Zwar würden Praxen wohl nicht direkt insolvent gehen – wenn aber viele Baby-Boomer unter den Ärztinnen und Ärzten wegen der Bedingungen in der Versorgung „drei, vier, fünf Jahre früher aufhören“, dann werde die Versorgung nicht mehr so funktionieren, wie es heute noch sei, warnte Hubmann im Gespräch mit der Ärzte Zeitung. Der Pädiater ist seit dem 1. Dezember Präsident des Verbands.

Im Praxisalltag würde es aufgrund der hohen Auslastung schon heute immer schwieriger, dringliche Fälle dazwischenzuschieben. „Und es macht mir Angst, dass Theoretiker in Regierungskommissionen glauben, da gäbe es immer noch Effizienzreserven“, sagte Hubmann, der in Zirndorf bei Nürnberg in einer Gemeinschaftspraxis niedergelassen ist.

Lesen sie auch

Hintergrund der Äußerungen sind die jüngsten Ärzteproteste. Zwischen den Jahren hatten viele Ärzte ihre Praxen aus Protest gegen die Bedingungen in der ambulanten Versorgung geschlossen. Sie fordern von der Ampel-Koalition und insbesondere von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), Versprechen einzuhalten, etwa zur Entbudgetierung im hausärztlichen Bereich, die Versorgung zu verbessern und Bürokratie abzubauen. Die Kinder- und Jugendärzte hatten sich nicht direkt an den Protesten beteiligt, sie stehen aber hinter den Zielen.

Hohe Erwartungen formulieren viele Ärztevertreter an einen für Dienstag geplanten Krisengipfel mit Lauterbach. Sollte es dabei keine Bewegung geben, könnten neue, längere Proteste und Praxisschließungen anstehen. Dies hatte der SpiFa-Chef Dr. Dirk Heinrich bereits angekündigt. (ger/heib)

Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Abb. 1: Prozentualer Anteil der Patientinnen und Patienten pro Gruppe mit den genannten Symptomen zum Zeitpunkt der Visite 1 (Erstvorstellung) und Visite 2 (24–72h nach Erstvorstellung).

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [13]

Akute Otitis media – Behandlungsoptionen in der Praxis

Leitlinienbasierte Therapie für schnelle Symptomverbesserung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Homöopathisches Laboratorium Alexander Pflüger GmbH & Co. KG, Rheda-Wiedenbrück
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Schnelle Kommunikation, aber sicher: Das hilft Teams unterschiedlicher Einrichtungen bei der effizienten Zusammenarbeit.

© [M] Famedly

Neues Kooperationswerkzeug im Netz

Effiziente Kommunikation: Der schnelle Draht von Team zu Team

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Nach Bundesrats-Votum

Unterschiedliche Reaktionen auf beschlossene Klinikreform

Kommentar zur Entscheidung des Bundesrats

Klinikreform – ein Fall fürs Lehrbuch

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!

Lesetipps