Kinder- und Jugendärzte

BVKJ zu Corona-Impfungen von Kindern: „Politiker preschen ohne Fachwissen vor“

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hält den politischen Druck, der auf die STIKO aufgebaut wird, für kontraproduktiv.

Veröffentlicht:
Der Pädiater-Verband BVKJ will noch kein grünes Licht geben für eine generelle Kinder-Impfung.

Der Pädiater-Verband BVKJ will noch kein grünes Licht geben für eine generelle Kinder-Impfung.

© Christopher Neundorf/dpa

Berlin. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte kann den politischen Druck, der mit Blick auf die COVID-19-Impfungen für 12 bis 17-Jährige aufgebaut wird, nicht nachvollziehen. „Politiker preschen hier ohne Fachwissen vor“, kritisierte BVKJ-Pressesprecher Jakob Maske im Gespräch mit der „Ärzte Zeitung“.

Wir sind froh, dass wir die Ständige Impfkommission (STIKO) als unabhängige Institution haben. Die Entscheidungsprozesse der STIKO mögen manchem langsam erscheinen, Fakt sei aber, dass die Kommission sehr genau arbeite. Es brauche Zeit, um die Datenlage zu analysieren und es bringe gar nichts, Druck aufzubauen. Sollten die Daten ergeben, dass eine Impfung von Kindern und Jugendlichen generell eher sinnvoll ist, dann würden sich die Empfehlungen der STIKO auch schnell ändern, ist Maske überzeugt.

„Die Kinder haben keine Eile“

Das Thema habe für die Kinder und Jugendlichen auch keine besondere Eile, so der Berliner Kinderarzt, da es kaum schwere Verläufe in dieser Altersgruppe gebe und die meisten Kinder wieder gesund würden. Druck gebe es nur, wenn man die Herdenimmunität erreichen wolle. Für dieses Ziel Kinder heranziehen zu wollen, sei allerdings ethisch angreifbar, sagt Maske. Das gelte umso mehr, wenn sich über zehn Prozent der Erwachsenen gar nicht gegen COVID-19 impfen lassen wollten.

Lesen sie auch

Die STIKO hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren COVID-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei. (chb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Erhebung von AOK und Deutscher Krebsgesellschaft

Mehr Versicherte nutzen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung

Interview zur Krebsfrüherkennung

Hautkrebs-Screening: Uns fehlt ein Einladungsverfahren

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Abb. 1: Prozentualer Anteil der Patientinnen und Patienten pro Gruppe mit den genannten Symptomen zum Zeitpunkt der Visite 1 (Erstvorstellung) und Visite 2 (24–72h nach Erstvorstellung).

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [13]

Akute Otitis media – Behandlungsoptionen in der Praxis

Leitlinienbasierte Therapie für schnelle Symptomverbesserung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Homöopathisches Laboratorium Alexander Pflüger GmbH & Co. KG, Rheda-Wiedenbrück

ADHS und Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen

Guter Schlaf durch schnell freisetzendes Melatonin

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Medice Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Tab. 2: Schlaf bei Kindern nichtpharmakologisch optimieren

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach Angaben von Prof. Dr. Christian F. Poets und [6]

Einschlafstörungen und Melatonin

Was braucht es für einen gesunden Schlaf bei Kindern und Jugendlichen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: P&G Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Im Vordergrund Savanne und eine Giraffe, im Hintergrund der Kilimandscharo.

© espiegle / stock.adobe.com

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger