Bayern: Millionen für neue Ärzte

Neue Ärzte braucht das Land: Bayern hat deswegen eine Millionen-Förderung beschlossen. Der Freistaat will staatliche Summen für Ärzte zahlen, die sich in Mangelregionen niederlassen.

Von Jürgen Stoschek Veröffentlicht:
Minister Huber: Praxisübernahme ankurbeln.

Minister Huber: Praxisübernahme ankurbeln.

© Andreas Gebert / dpa

MÜNCHEN. Um die ärztliche Versorgung in Bayern vor allem auf dem Land zu erhalten und zu verbessern, wird Staatsregierung in diesem Jahr insgesamt 4,5 Millionen Euro bereitstellen. Das hat das Kabinett am Mittwoch in München beschlossen.

Die Gründung oder Übernahme von Hausarztpraxen in Gebieten mit zu wenig jungen Ärzten soll mit 60.000 Euro unterstützt werden.

Voraussetzung ist unter anderem, dass sich der Hausarzt in einem Ort mit maximal 25.000 Einwohnern niederlässt und sich verpflichtet, dort mindestens fünf Jahre als hausärztlicher Vertragsarzt tätig zu sein.

Der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes (BHÄV), Dr. Dieter Geis, begrüßte den Kabinettsbeschluss. Mit ihrer Initiative mache die Staatsregierung deutlich, dass sie das Problem erkannt hat und ernst nimmt.

Ein wesentlicher Hemmschuh für viele junge Mediziner, sich als Hausarzt niederzulassen, sei jedoch die fehlende nachhaltige wirtschaftliche Planbarkeit.

Hier müsse der Gesetzgeber handeln und die Änderung des Paragrafen 73b SGB V rückgängig machen. "Wir bauen auf die Unterstützung der Staatsregierung", sagte Geis.

Stipendium für die Weiterbildung

Das bayerische Förderprogramm sieht darüber hinaus eine Unterstützung für innovative Versorgungskonzepte mit bis zu 200.000 Euro vor.

Das können nach den Plänen der Landesregierung zum Beispiel Ärztehäuser mit besonders familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen oder Gemeinschaftspraxen sein, die an jedem Wochentag von einem anderen Facharzt genutzt werden.

Derzeit sei die medizinische Versorgung in Bayern gut, betonte Bayerns Gesundheitsminister Dr. Marcel Huber. "Um dies auch weiterhin zu gewährleisten, wollen wir die Übernahme von Praxen im ländlichen Raum durch Nachwuchsmediziner ankurbeln", sagte er.

Beschlossen sei außerdem ein Stipendienprogramm für Medizinstudierende: Wer sich verpflichtet, nach der Facharztweiterbildung für eine gewisse Zeit als Arzt im ländlichen Raum tätig zu sein, werde vom Staat unterstützt.

Das Stipendium beträgt 300 Euro pro Monat und wird für längstens vier Jahre gezahlt. Bleiben die Ärztin oder der Arzt mindestens fünf Jahre im ländlichen Raum tätig, muss das Stipendium nicht zurückgezahlt werden.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

70 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Positionspapier veröffentlicht

Amtsärzte: Pakt alleine macht den ÖGD nicht zukunftsfähig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was bleibt von der Gesundheitspolitik der Ampel, Professor Greiner?

Lesetipps
Dr. Carsten Gieseking

© Daniel Reinhardt

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

70 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Eine Spritze für eine RSV-Impfung liegt auf dem Tisch.

© picture alliance / Ulrich Baumgarten

Update

Umfrage unter KVen

Erst sechs Impfvereinbarungen zur RSV-Prophylaxe Erwachsener