Labor-Importe
Brasilien bringt Zollfreiheit auf den Weg
RIO DE JANEIRO. Der Ausschuss für Sozial- und Familienpolitik des brasilianischen Parlaments hat am Montag dieser Woche einen Gesetzentwurf gebilligt, der die zollfreie Einfuhr von Laborausrüstungen und Reagenzien für die wissenschaftliche Forschung ermöglicht.
Danach sind die Zollämter des Landes künftig gehalten, solche Erzeugnisse "automatisch, unverzüglich und abgabenfrei" zur Einfuhr freizugeben. Einzige Bedingung dafür ist der Eintrag des Bestellers in ein entsprechendes Verzeichnis beim Nationalen Rat für wissenschaftliche und technische Entwicklung (CNPq).
Obwohl der Entwurf noch zwei weitere Ausschüsse der Kammer und das Plenum des Senats durchlaufen muss, gilt das aktuelle Votum als wichtiger Schritt auf dem Wege zur "Entbürokratisierung" des Handels mit Laborgerät und Reagenzien und könnte noch 2014 inkrafttreten.
99 Prozent aller brasilianischen Forscher sind auf solche Einfuhren angewiesen und 92 Prozent mussten bisher mindestens einen Monat auf die Verzollung ihrer Importe warten. In Europa und den USA dauert der Vorgang dagegen nur ein bis zwei Tage.
Der Gesetzentwurf geht auf einen Antrag des Abgeordneten und Ex-Fussballspielers Romário von 2012 zurück, dessen Tochter am Down-Syndrom leidet. (Lorenz Winter)