Modellversuch zeigt

Bürokratie-Diät bei häuslicher Krankenpflege wirkt

Ein Modellversuch hat gezeigt, dass sich bei der ärztlichen Verordnung mehr Handlungsspielraum für Pflegedienste lohnt.

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STUTTGART. Weniger Bürokratie bei der Verordnung für häusliche Krankenpflege: Das geht, hat ein Modellversuch in Baden-Württemberg gezeigt.

Patienten wurden bei gleichbleibenden Kosten so gut wie vorher versorgt, bei Ärzten sei eine Zeitersparnis zumindest "in Ansätzen" zu erkennen, teilte die KV Baden-Württemberg am Donnerstag mit.

An dem Modellversuch sind neben der KV der Verband der Ersatzkassen, vier ambulante Pflegedienste und 30 Hausärzte beteiligt gewesen.

Die beteiligten Ärzte konnten probeweise die Verordnung der Behandlungspflege nach Muster 12 teilweise auf den Pflegedienst verlagern, für die Medikation galt dies aber nicht.

Der Pflegedienst konkretisierte die Verordnung dann inhaltlich und setzte sie um. Von den Ersatzkassen galt diese Form der Verordnung im Rahmen des Pilotprojekts unmittelbar als genehmigt.

Das Projekt, konstatierte die KV Baden-Württemberg, habe "als vertrauensbildende Maßnahme in den Köpfen der Beteiligten eine Veränderung bewirkt".

Ärzte und Pflegedienste seien "enger zusammengerückt". Als Erleichterung haben Ärzte dabei insbesondere den Verzicht auf die Genehmigung, verbunden mit den engen Fristen, empfunden.

In der begleitenden Evaluation durch die Hochschule Esslingen wird das Fazit gezogen: "Offensichtlich ist, dass der Verordnungsprozess im Modellversuch dem richtlinienkonformen Verordnungsprozess überlegen ist."

Obwohl der Genehmigungsprozess weggefallen ist, verlief der neunmonatige Modellversuch für die Ersatzkassen kostenneutral, hieß es.

Obwohl die vergleichsweise kleine Studie nicht repräsentativ war, sei es dennoch plausibel, dass sich auch bei einer umfassenderen Studie vergleichbare Resultate zeigen würden.

Für den Ersatzkassenverband vdek forderte Walter Scheller, Leiter der Landesvertretung Baden-Württemberg, "mehr Mut zu weniger Bürokratie in der Pflege".

Der vdek kündigte an, die Ergebnisse des Modellversuchs auf der Bundesebene zu präsentieren. Mit einer Überarbeitung des derzeitigen Verordnungsformulars könne bereits viel erreicht werden, sagte Scheller.(fst)

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