Aktuelle SARS-CoV-2-Lage

Corona-Warn-App knackt 20 Millionen-Marke

Die Bundesregierung ist zufrieden mit der Nutzung der Corona-Warn-App. Auch die Labore ziehen mit. Noch unklar ist hingegen, wie es um die Belastungssituation im ÖGD bestellt ist.

Veröffentlicht:
 Corona-Warn-App : Erst Anfang der Woche hat sie ein Update erhalten.

Erst Anfang der Woche hat die Corona-Warn-App ein Update erhalten, damit der Austausch mit vergleichbaren Apps in Europa besser klappt.

© SvenSimon | FrankHoermann / picture alliance

Berlin. Die Corona-App verzeichnet inzwischen 20 Millionen Downloads in Deutschland. Eine Aktualisierung zu Beginn der Woche schaffe für die App mehr Interoperabilität mit vergleichbaren Apps in Europa, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch vor der Bundespressekonferenz. Inzwischen seien auch 90 Prozent der Labore in Deutschland angeschlossen.

Knapp zwei Millionen Testergebnisse seien digital an die App übermittelt worden. 60 Prozent der positiv getesteten App-Nutzer teilten der App ihre Coronainfektion mit. Die App sei somit ein Baustein bei der Verfolgung und Unterbrechung von Kontaktketten geworden.

Grauzone Kontaktnachverfolgung

Der Wert von 50 Infizierten je 100.000 Einwohner sei für die Regierung weiter ein wichtiger Orientierungspunkt sagte Regierungssprecherin Ulrike Demmer. Er markiere die Grenze, ab wann Gesundheitsämter Probleme mit der Nachverfolgung der Kontakte von Infizierten haben könnten.

Wo die Überlastungsgrenzen der 375 Ämter im anschwellenden Ausbruchsgeschehen derzeit tatsächlich verlaufen, ist aber wohl nicht bekannt.

Lesen sie auch

Derzeit werden die Gesundheitsämter von rund 400 vom Robert Koch-Institut entsandten Containment-Scouts unterstützt. Dazu kommen Sanitäter der Bundeswehr, die bei der telefonischen Nachverfolgung der Kontakte von Infizierten helfen. Mehrere Gesundheitsämter hatten in den vergangenen Tagen berichtet, die Nachverfolgung nicht mehr sicherstellen zu können.

Masken nicht schädlich für Kinder

Berichte, dass das Tragen von Masken für Kinder gesundheitsschädliche Auswirkungen haben könne, verwies ein Sprecher von Gesundheitsminister Jens Spahn in die Sphäre von „Fakenews“. Untersuchungen von Kinder- und Jugendärzten hätten ergeben, dass der Luftaustausch auch bei Kindern nicht durch Masken behindert werde.

Die Regierung stützt sich nach wie vor auf das DIVI-Intensivregister, um sich über die Auslastung der Intensivkapazitäten zu informieren. Das Register liefere Informationen sowohl zur Ausstattung des stationären Sektors mit Equipment als auch zum jeweils aktuell einsatzbereiten Personalbestand, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch vor der Bundespressekonferenz. (af)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Wochenkolumne aus Berlin

Glaskuppel zum Koalitionsvertrag: Grau ist alle Theorie

Alle Anpassungen sind noch nicht abgeschlossen

KV-Connect wird Ende Oktober abgeschaltet

Elektronische Patientenakte

Harte Sanktionen bei ePA-Nichtnutzung zunächst ausgesetzt

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 22.10.202013:01 Uhr

BUNDESREGIERUNG: CORONA-APP-DYSKALKULIE?

Wenn erst Anfang der Woche die Corona-Warn-App ein Update erhalten hat, damit der Austausch mit vergleichbaren Apps in Europa besser klappt, ist das gut und schön. Hätte man auch von Anfang an drauf kommen können.

Aber wenn die Corona-App inzwischen 20 Millionen Downloads in Deutschland aufweist, sagt das definitiv nichts über deren tatsächliche Nutzungsquote aus. Die Aktualisierung für mehr Interoperabilität mit vergleichbaren Apps in Europa ist wenig zielführend bzw. irrelevant, wenn die Grenzen geschlossen werden müssen bzw. die Bundesregierung Zahlen zur Nutzungsquote verweigert.

Bisher sind insgesamt gerade zwei Millionen Testergebnisse digital an die App übermittelt worden. Das ist eine Nutzungsquote von weit unter 10 Prozent. Denn bei einer Quote von einer Millionen Tests pro Woche (!) alleine in Deutschland werden weit über 90 Prozent der Daten demnach nicht auf die Warn-App übertragen.

Erschwerend kommt hinzu, dass angeblich nur 60 Prozent der positiv getesteten App-Nutzer der App ihre SARS-CoV-2-Infektionen bzw. mögliche COVID-19-Erkrankungen mitteilen. Eine Symptom-"Tagebuchfunktion" wurde erst kürzlich hinzugeschaltet.

Ich fasse zusammen:

1. Einwohner in Deutschland knapp 83.000.000

2. CORONA-Warn-App 20 Millionen Downloads

3. Gesamt Nutzungsquote weit unter 10% bisher

4. Bisher 2 Millionen Testergebnisse, ob positiv oder negativ, insgesamt auf die CORONA-APP übertragen

5. Zugleich derzeit insgesamt 1 Millionen CORONA-Tests pro Woche in Deutschland

6. Nur 60% teilen positives SARS-CoV-Testergebnis mit

7. CORONA-Warn-App funktioniert nur in weit unter 6%

8. In weit über 90 Prozent ist die "CORONA-APP" nicht funktionsfähig

9. Die App ist bisher als Baustein bei der Verfolgung und Unterbrechung von SARS-CoV-2-Infektionen und COVID-19-Erkrankungen zur Kontaktketten-Ermittlung weitgehend unwirksam.

Die Bundesregierung hat sich mit ihrer offensichtlichen Dyskalulie bei dieser App bis auf die Knochen blamiert.

Mf+kG, Dr. med. Schätzler FAfAM

Dr. Thomas Georg Schätzler 21.10.202018:15 Uhr

Wie naiv ist die Bundesregierung?

Wenn erst Anfang der Woche die Corona-Warn-App ein Update erhalten hat, damit der Austausch mit vergleichbaren Apps in Europa besser klappt, ist das gut und schön. Hätte man aber von Anfang an drauf kommen können.

Aber wenn die Corona-App inzwischen 20 Millionen Downloads in Deutschland aufweist, sagt das definitiv nichts über deren tatsächliche Nutzung aus. Die Aktualisierung für mehr Interoperabilität mit vergleichbaren Apps in Europa ist wenig zielführend bzw. irrelevant, wenn die Grenzen eh geschlossen werden müssen bzw. die Bundesregierung Zahlen zur Nutzungsquote verweigert.

Bisher sind insgesamt gerade zwei Millionen Testergebnisse digital an die App übermittelt wurden. Das ist eine Nutzungsquote von unter 10 Prozent. Bei einer 1 Millionen Tests pro Woche (!) alleine in Deutschland werden in über 90 Prozent die Daten also nicht auf die Warn-App übertragen.

Erschwerend kommt hinzu, dass angeblich nur 60 Prozent der positiv getesteten App-Nutzer der App ihre Coronainfektion mitteilen.

Ich fasse zusammen:

1. Einwohner in D knapp 83.000.000

2. CORONA-Warn-App 20 Millionen Downloads

3. Gesamt Nutzungsquote maximal 10% bisher

4. 2 Millionen Testergebnisse +/- übertragen

5. Nur 60% teilen positiv. SARS-CoV-Testergebnis mit

6. CORONA-Warn-App funktioniert in unter 6%

7. Die App ist somit als Baustein bei der Verfolgung und Unterbrechung von SARS-CoV-2-Infektionen und COVID-19-Erkrankungen zur Kontaktketten-Ermittlung nach wie vor völlig unbrauchbar.

Die Bundesregierung hat sich mit diesem Großprojekt ebenso wie beim BER-Flughafen, bei der PKW-Maut, bei Stuttgart 21, beim Braunkohletagebau Garzweiler 1 und 2 (Hambacher Forst), beim Brexit, bei der Energiewende, beim ewigen Hin und Her der Sommer-/Winterzeit bis auf die Knochen blamiert.

Mf+kG, Ihr Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Sonderberichte zum Thema
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gegen Verschwendung

Warum ein Kardiologe Kunstwerke aus Müll macht

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung