Verbände stellen sich gegen Rechtsextremismus auf
DKG: Ohne Menschen mit Migrationsgeschichte kollabiert die Versorgung
Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Universitätsmedizin betonen die Bedeutung der Migration für Forschung, Medizin und Pflege in Deutschland. An Universitätskliniken sind Menschen aus 100 Nationen tätig.
Veröffentlicht:Berlin. Verbände der stationären Versorgung stellen sich hinter die zahlreichen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus in Deutschland. „Wir wollen in einem vielfältigen und weltoffenen Umfeld lehren, forschen und heilen - ungeachtet ethnischer Herkunft, Nationalität, Geschlecht oder sexueller Identität, Religion oder Weltanschauung“, heißt es in einem am Freitagvormittag verbreiteten Aufruf des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands (VUD). In der Universitätsmedizin leisteten Menschen aus mehr als 100 Nationen einen wichtigen Beitrag in Forschung, Lehre und Krankenversorgung.
„Die medizinische und pflegerische Versorgung würde ohne Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte mit Migrationsgeschichte kollabieren“, meldete sich auch der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Dr. Gerald Gaß am Freitag zu Wort. Dies gelte genauso für den niedergelassenen Bereich, für die Langzeitpflege, für die gesamte soziale Versorgung und letztlich für die gesamte Wirtschaft.
VUD: Stellen uns Hass und Ausgrenzung entgegen
Die Verbände reagieren auf Berichte des Recherchenetzwerkes Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremen, Funktionären der AfD und Unterstützern Ende November in einem Hotel in Potsdam. Dabei sei es um die Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund gegangen. Dagegen haben in den zurückliegenden Tagen zahlreiche Menschen in ganz Deutschland demonstriert.
„Für eine offene Gesellschaft, in der sich Talente zum Wohle der Allgemeinheit entfalten können, stellen wir uns jeder Form von Hass, Ausgrenzung und Extremismus entgegen“, bezieht VUD-Vorsitzender Professor Jens Scholz in dem Aufruf Stellung. „Internationale Kooperation und der Austausch über Grenzen hinweg sind in Versorgung und vor allem Wissenschaft elementar und wesentliche Voraussetzungen für eine nachhaltige Sicherung des Wissenschaftsstandorts Deutschland“, ergänzt Professor Matthias Frosch, Präsident des Medizinischen Fakultätentages. (af)