Pflegeuntergrenzen

DKG sieht sich in ihrer Kritik bestätigt

Seit Januar gelten Personaluntergrenzen in Kliniken. Im ersten Quartal wurden sie zu 90 Prozent eingehalten. Doch das hat Konsequenzen, betont die Krankenhausgesellschaft.

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Pflegekräfte in einer Klinik: Die Werte bei den Personaluntergrenzen zeigen Abweichungen für die einzelnen Bereiche, betont die Krankenhausgesellschaft.

Pflegekräfte in einer Klinik: Die Werte bei den Personaluntergrenzen zeigen Abweichungen für die einzelnen Bereiche, betont die Krankenhausgesellschaft.

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BERLIN. Nach der Auswertung des ersten Quartals der Pflegepersonaluntergrenzen sieht sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) mit ihren Vorbehalten bestätigt. Sie fordert im Kampf gegen Unterbesetzungen auf den Stationen eine komplette Neuorientierung.

„Mit 90 Prozent Erfüllungsquote unterstreichen die Kliniken ihre Verantwortung beim Einsatz des Pflegepersonals zur Vermeidung von Patientengefährdungen. Die Werte für die einzelnen Bereiche zeigen allerdings Abweichungen“, kommentiert DKG-Präsident Dr. Gerald Gaß.

So würden in der Intensivmedizin die vorgegebenen Werte mit höheren Quoten erreicht als in der Geriatrie. Die höheren Unterschreitungswerte müssten nun näher untersucht werden, sagt Gaß.

Hilfskräfte nicht berücksichtigt

Die Tatsache der Unterschreitung sagt seiner Auffassung nach nichts über das Ausmaß aus. Ein Patient mehr oder eine Pflegekraft, die in einer Schicht fehlt, könnten schon Ursache für die Unterschreitung sein. Zudem müsse berücksichtigt werden, dass es sich nur um ganz grobe Erfassungen handele.

Weder die Schwere des Pflegebedarfs der einzelnen Patienten, noch das insgesamt eingesetzte Personal werde in dem Verfahren berücksichtigt. Dazu zählten auch Ärzte und Pflegehilfskräfte.

Häuser mit deutlich über dem Durchschnitt liegenden gerissenen Schichten müssten sich nun um eine auskömmliche Besetzung kümmern. Viele Kliniken meldeten allerdings auch, dass sie die Vorgaben zum Teil nur durch Einschränkungen von Behandlungen erreichten konnten. Hier würden in erster Linie Intensivplätze stillgelegt.

Hoher Bürokratieaufwand

Laut Gaß sind vor allem die restriktiven Vorgaben für den Einsatz von Pflegehilfskräften rückwärtsgewandte Anreize für eine moderne arbeitsteilige Organisation in der Pflege. Künftig müsse der gesamte Personaleinsatz in der Pflege berücksichtigt werden, fordert er.

Kritisiert werde von allen Kliniken eine enorme Bürokratielast. Rund siebenhunderttausend Schichten hätten erfasst und ausgewertet werden müssen.

„Ein nicht gerechtfertigter Aufwand“, kritisiert der DKG-Präsident. Seit Januar gelten für mehrere pflegsensible Bereiche Personaluntergrenzen. Verstöße gegen diese Grenzen wurden im ersten Quartal nicht geahndet. Danach aber drohen Abschläge bei der Vergütung. (chb)

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