Studie vorgelegt

Der „Fußabdruck“ der Gesundheits- und Pflegebranche in Bayern

Eine Studie sollte Antworten liefern auf die Frage, wie es um die ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen der Gesundheits- und Pflegewirtschaft in Bayern steht.

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München. Die Gesundheits- und Pflegewirtschaft beschäftigt mit Abstand die meisten Menschen in Bayern: Fast jeder Sechste ist in der Branche tätig, in Zahlen sind das mehr als 1,2 Millionen Menschen. Und die Branche wächst. Das geht aus der am Dienstag veröffentlichten SEE-Impact-Studie (Social, Economic, Environmental) hervor, die das Bayerische Gesundheitsministerium beim WifOR-Institut in Darmstadt in Auftrag gegeben hat. Die Ergebnisse liegen jetzt vor.

Ökologische Auswirkungen: Die bayerische Gesundheits- und Pflegewirtschaft als Wachstums- und Wirtschaftstreiber einerseits, nur: Wie steht es andererseits etwa hinsichtlich ökologischer Auswirkungen? Auch darauf liefert die Untersuchung Antworten. 2022 verursachte die Branche demnach fast 19 Millionen Tonnen Treibhausgase. Dabei entfielen gut 22 Prozent auf direkte Emissionen, 33 Prozent wurden indirekt durch Emissionen durch die deutsche Lieferkette sowie 45 Prozent durch die globale Lieferkette verursacht. Von den 4.145 Tonnen Feinstaub, die die Branche produzierte, entfielen 76 Prozent auf die globale Lieferkette. Erzeugt wurden überdies sechs Millionen Tonnen Abfall, der Wasserverbrauch betrug 177 Millionen Kubikmeter.

Sozialer Fußabdruck: Hinsichtlich des sozialen Fußabdrucks kommen die Macher der Studie unter anderem zu dem Schluss, dass Arbeitserkrankungen als Gefahr unterschätzt würden. Die Gesundheits- und Pflegewirtschaft verzeichnete demnach in Bayern 32 Fälle pro 100 Millionen Euro Output. Das sei die höchste Rate an Arbeitserkrankungen im Vergleich zu den anderen betrachteten Branchen.

Auch wird Kinderarbeit in der globalen Lieferkette als Herausforderung trotz strenger Regulierungen ausgemacht. Die Zahl der Arbeitsunfälle im Inland wie entlang der globalen Lieferkette lag ferner bei 55.374. Geraten wird zu gezielten Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen, Schulungen und zur konsequenten Einhaltung von Arbeitsschutzstandards.

Handlungsempfehlungen: Elf Handlungsempfehlungen zur Förderung der Gesundheits- und Pflegewirtschaft in Bayern wurden erarbeitet, um Fach- und Spitzenkräfte zu binden und schützen, Nachhaltigkeit zu stärken, die digitale Transformation und Innovationen voranzutreiben und Bürokratie abzubauen.

„Die Zahlen der neuen Studie zeigen, dass Innovationen und Investitionen in Gesundheit und Pflege nicht nur zur Sicherung einer hochwertigen medizinischen und pflegerischen Versorgung in Bayern beitragen, sondern auch wesentlich zur Wirtschaftskraft des Freistaats“, lässt sich Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) in einer Mitteilung zitieren. (mic)

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