Kommentar zur Fernbehandlung
Diffizile Behandlungsoption
Das Thema Lockerung des Fernbehandlungsverbots beschäftigt seit Monaten die gesundheitspolitischen Diskussionen. Sind die Ärzte nun dafür oder dagegen?
Laut Zwischenstand einer aktuellen Online-Umfrage der "Ärzte Zeitung" gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Skeptikern und Befürwortern. Darüber hinaus begrüßen etwa 16 Prozent der Teilnehmer Modellvorhaben.
Der Hausärzteverband meldet trotz seines grundsätzlichen Votums für eine Lockerung Bedenken an. Dabei erinnert dessen Chef Ulrich Weigeldt an die vielen multimorbiden älteren Patienten, für die eine Video-Sprechstunde vorerst noch Zukunftsmusik sein dürfte – vielleicht mit Ausnahme von Bewohnern in Altenpflegeeinrichtungen.
Auch seine Warnung vor einer Kommerzialisierung durch private Konzerne ist nicht ganz unbegründet.
Schließlich verweist er darauf, der Delegation mit Einsatz telemedizinscher Möglichkeiten mehr Platz in der Diskussion einzuräumen. Gute Vorbilder gibt es. Längst werden NäPA und VERAH an vielen Stellen der Republik telemedizinisch ausgerüstet.
Das zeigt das Hausarztprogramm in Baden-Württemberg – und das Modell des "Tele-Arztes", bei dem MFA mit Telemedizin-Rucksack auf Hausbesuch gehen. Aber hier gibt's noch Luft nach oben.
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