KV Hessen

Diskussion um Notdienstreform und Impfvertrag

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Seit Monaten ärgern sich Pädiater in Hessen darüber, dass kein Vertrag für die Rotaviren-Impfung geschlossen wurde. Inzwischen hat die AOK unterschrieben, die anderen Kassen aber noch nicht. Für Unmut sorgt auch weiter die Notdienstreform.

Von Rebecca Beerheide

FRANKFURT/M. In hessischen Kinderarztpraxen sorgt die Rotaviren-Impfung, die seit Anfang des Jahres Teil des GKV-Leistungskataloges ist, für Ärger.

Rund neun Monate herrschte in Hessen ein vertragsloser Zustand - Ärzte rechneten nach GOÄ ab, Eltern mussten sich das Geld für die Impfung von ihrer Kasse erstatten lassen.

Seit Anfang Oktober hat die KV Hessen nun einen Impfvertrag mit der AOK Hessen abgeschlossen - mit den anderen Kassenarten gibt es aber offenbar noch keine Einigung. Die AOK Hessen zahlt Ärzten acht Euro für die Schluckimpfung, das Angebot der Ersatzkassen soll nach Informationen der "Ärzte Zeitung" bei 6,50 Euro liegen.

Man sei jederzeit gesprächsbereit, ein Angebot liege vor, heißt es beim vdek. Doch Angebot und Forderung liegen mit rund zwei Euro noch auseinander.

Auch die KV zeigt sich gesprächsbereit - hat sie doch mit dem positiven Vertragsabschluss mit der AOK einen Trumpf in der Hand.

Ärger im Rhein-Main-Gebiet

Weitaus konfliktreicher ist die derzeitige Situation bei der Umsetzung der Notdienstreform im Land. Seit Anfang des Jahres werden im ganzen Land die Zuständigkeiten und Notdienstgebiete neu sortiert, Notdienstsitze zentralisiert und zusammengelegt.

Doch was im bevölkerungsärmeren Nordhessen gut funktioniert und die Ärzte vor Ort entlastet hat, stößt im Ballungsgebiet Rhein-Main auf immer größeren Widerstand. Nicht nur bei den Ärzten, auch bei den Kommunalpolitikern aus dem Umland von Frankfurt kommt die Reform gar nicht gut an.

Notdienstzentralen, die teilweise seit zwei Jahrzenten in der Bevölkerung bekannt sind, wurden aufgelöst und liegen in einigen Fällen nun an Kliniken, die deutlich weiter entfernt sind. Seit Monaten werden Bürgermeister bei den KV-Vorständen vorstellig, um sie zu einem Umdenken zu bewegen.

Doch die Kommunalpolitiker beißen offenbar bei der KV-Führung auf Granit - von "ungehörigem Benehmen" sowie "elitärer Arroganz" ist aus den Rathäusern zu hören.

Dem hessischen Gesundheitsminister Stefan Grüttner (CDU) fällt derzeit nur eine Vermittlerfunktion zu. Man nehme die Bedenken aus den Regionen sehr ernst, heißt es aus dem Ministerium.

Im August appellierte er an die KV, "die einheitliche Systematik für Hessen zu überprüfen und auch lokale Gegebenheiten in den Blick zu nehmen." Mehrfach haben Patienten und Kommunalpolitiker Unterschriften von Patienten gegen die Reform gesammelt.

"Jetzt rufen die Leute eben den Rettungsdienst, wenn sie nachts nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Notdienst ans Krankenhaus in Frankfurt kommen", heißt es aus den nördlichen Umlandgemeinden. Dort wird die Reform seit dem 1. Juli umgesetzt, die Klagen haben nicht aufgehört. Die KV wolle Erfahrungsberichte abwarten, heißt es, Anfang November soll es erneut Gespräche geben.

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