Nachruf

Ehemalige DÄB-Präsidentin Dr. Ute Otten ist tot

Die Ehrenpräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, Dr. Ute Otten, ist im Alter von 88 Jahren in Wuppertal gestorben.

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Dr. Ute Otten

Im Laufe ihres Lebens vielfach geehrt: Dr. Ute Otten.

© DÄB/Christiane Groß

Wuppertal. Die ehemalige Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes (DÄB), Dr. Ute Otten, ist tot. Sie starb am vergangenen Donnerstag im Alter von 88 Jahren in Wuppertal. Otten erhielt für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement unter anderem das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse sowie die Paracelsus-Medaille – die höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft. Zudem war sie Ehrenpräsidentin des Ärztinnenbundes. Otten sei ihr ganzes Leben lang humanitär engagiert gewesen, heißt es beim DÄB. So habe sie unter anderem im Balkankonflikt 1992 die medizinische Erstversorgung von 1.000 bosnischen Geflüchteten organisiert und sich nach der Wiedervereinigung für die berufspolitische Integration der Ärztinnen aus den neuen Bundesländern stark gemacht.

Ute Otten ist in Erfurt aufgewachsen und floh nach dem Abitur nach Westberlin, weil sie als „Element, das auf Universitäten/Schulen der DDR nicht zu dulden“ sei, keine Zulassung zum Medizinstudium erhalten habe. In der Bundesrepublik legte Otten das Abitur erneut ab und studierte Medizin in Freiburg, Kiel und München. 1962 erhielt sie ihre Approbation als Ärztin.

Seit den späten 1970er Jahren engagierte sich Ute Otten im Deutschen Ärztinnenbund. „Eine Gleichberechtigung zwischen Arzt und Ärztin war damals noch in weiter Ferne, Frauen in leitenden medizinischen Positionen die absolute Ausnahme. Als Mutter von drei Kindern war es für mich, wie für viele, schwierig, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, da es kaum externe Betreuungsmöglichkeiten gab. Daher konnte ich lange auch nur freiberuflich – und damit ohne soziale Absicherung – in Teilzeit als Schulärztin am Gesundheitsamt Wuppertal tätig sein“, zitiert der DÄB Ute Otten. Von 1993 bis 1997 war Ute Otten DÄB-Präsidentin, 2021 wurde sie zur Ehrenpräsidentin ernannt. (eb)

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