Impfkampagne für Jugendliche

Fachgesellschaften: Impfen ohne STIKO-Votum – das ist schlechter Stil

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Berlin. 28 Fachgesellschaften haben sich in einer Stellungnahme besorgt über das Übergehen der Ständigen Impfkommission (STIKO) geäußert. Hintergrund ist das Impfangebot der Bundesregierung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren mit Comirnaty®. In einer durch die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) verbreiteten Erklärung wird die Empfehlung der STIKO als zentral für „Transparenz, Verlässlichkeit und Akzeptanz staatlichen Handelns“ hervorgehoben.

Bund und Länder hatten die Impfstrategie für 12- bis 15-Jährige beschlossen, ohne das Votum des Gremiums abzuwarten, das laut Infektionsschutzgesetz mandatiert ist, Empfehlungen zu Schutzimpfungen abzugeben, heißt es in dem Papier, das unter anderem von der Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, der DGHO oder der Gesellschaft für Virologie unterzeichnet ist.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) zeigt sich in einer Erklärung vergrätzt über das Vorgehen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Dieser hatte darauf verwiesen, jeder zugelassene Impfstoff dürfe auch verwendet werden. Dies sei zwar formal korrekt. Doch durch dieses „Vorpreschen“, so DEGAM-Präsident Professor Martin Scherer, sei Vertrauen verloren gegangen. Er nannte STIKO-Empfehlungen für die „wissenschaftliche hausärztliche Medizin sehr wichtig“. (fst)

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