Studie
Fallpauschalen bilden sehr hohe Kosten besser ab
BERLIN. Mit dem geltenden DRG-Katalog werden "Kostenausreißer" in Kliniken besser abgebildet als früher.
Das geht aus dem "Extremkostenbericht" des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) hervor, das im Auftrag von Kassen, Krankenhausgesellschaft und PKV 70.000 Fälle untersucht hat.
Gemeint sind besonders hohe Aufwendungen für die Versorgung, die sich nicht in den DRG widerspiegeln. Im Beitragsschuldengesetz von 2013 war die Selbstverwaltung mit dem Bericht beauftragt worden.
Untersucht werden sollte, inwieweit medizinisch begründete Schiefverteilungen zwischen Kliniken bestehen, die nicht auf Unwirtschaftlichkeiten zurückzuführen sind. Das InEK soll prüfen, welche Anpassungen im DRG-Katalog 2016 sinnvoll sind.
Der Verband der Universitätsklinika (VUD) erklärte, seine Häuser seien durch Extremkostenfälle besonders betroffen. In den Uniklinika entstünden "dadurch Finanzierungslücken, die es bei anderen Krankenhäusern nicht im gleichen Maße gibt".
Die Unterdeckungen addierten sich für manche Häuser auf "teils höhere einstellige Millionenbeträge". Damit trügen Extremkostenfälle zur wirtschaftlichen Notlage der Universitätsklinika bei, heißt es.
Anpassungen im DRG-System seien ein denkbarer Weg, sagte Ralf Heyder, Generalsekretär des VUD. Sollte eine Regelung über Fallpauschalen nicht möglich sein, dann dürften "pauschale Extremkostenzuschläge als Belastungsausgleich kein Tabu sein", sagte Heyder. (fst)