Forsa-Umfrage
Fasten wird bei den Deutschen immer beliebter
Noch sind viele im Faschingstaumel. Doch wenn am Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt, sind viele Deutsche bereit, sich sieben Wochen im Verzichten zu üben. Fasten-Favorit ist Alkohol.
Veröffentlicht:NEU-ISENBURG. Nach einer repräsentativen Forsa-Umfrage hat die Zahl der Menschen, die fasten, in den vergangenen Jahren merklich zugenommen: So gibt aktuell mehr als jeder Zweite (59 Prozent) an, schon mindestens einmal mehrere Wochen auf ein Konsumgut verzichtet zu haben. Das sind 15 Prozent mehr Menschen als noch 2012, wie die DAK mitteilt. Die Kasse hatte die Umfrage in Auftrag gegeben.
Vor allem Menschen im Alter von 30 bis 44 Jahre stehen dem Fasten offen gegenüber: 66 Prozent sagen laut Umfrage, dass sie schon mal gefastet haben. Neben Klassikern wie dem Verzicht auf Alkohol, Süßigkeiten und Fleisch rückt der Umfrage zufolge auch die private Internetnutzung immer mehr in den Fokus: Fast jeder Vierte (23 %) will demnach in der Fastensaison ganz oder teilweise darauf verzichten. Vor allem bei den 18- bis 19-Jährigen ist das Online-Fasten beliebt (26 %).
"Interessanterweise hat sich hier der Generationenunterschied des vergangenen Jahres umgekehrt", erläutert DAK-Experte Ralf Kremer. "Da gab vor allem die Generation 45plus an, auch einmal abschalten zu wollen. Zunehmend erkennen aber jüngere Menschen, dass der Körper digitale Ruhephasen benötigt, um gesund und fit zu bleiben."
Rund zwei Drittel der Befragten wollen nach ihren Angaben mit dem Online-Verzicht Stress reduzieren (68 %) – ein Plus von 15 % im Vergleich zum Vorjahr. Ein weiterer wichtiger Grund fürs Online-Fasten sei das Bedürfnis, die frei gewordene Zeit lieber mit Freunden und Verwandten zu verbringen, berichtet die DAK. Das hätten 64 % bei der aktuellen Befragung angegeben – 21 % mehr als 2016. Für gesundheitlich sinnvoll erachtet den Verzicht jeder zweite Fastende.
Beim Blick auf die Geschlechter zeigt sich: Auf Süßes möchten in den nächsten Wochen deutlich mehr Frauen als Männer verzichten (62 zu 56 %). Auch beim Fleisch ist deutlich ein Geschlechterunterschied zu erkennen (46 zu 30 %). Männer wollen hingegen häufiger Alkohol links liegen lassen (70 zu 66 %)m, wie die Umfrage ergab. (run/jk)
Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Ab Aschermittwoch: Gesundes Online-Fasten?