Rettung aus Krisengebieten
Fliegende Klinik der Bundeswehr gestartet
Die Bundeswehr setzt die A400M jetzt auch als "fliegende Intensivstation" ein.
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Eine medizinische A400M Airbus-Version steht während einer Präsentation der Bundeswehr auf dem militärischen Teil des Flughafens Tegel.
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BERLIN. Die Bundeswehr kann ihr Transportflugzeug A400M jetzt auch als "fliegende Intensivstation" für die Rettung von Verletzten aus Krisengebieten einsetzen. Die Luftwaffe stellte einen als Sanitätsflugzeug ausgerüsteten Flieger am Dienstag in Berlin vor.
Darin können bei einem Evakuierungseinsatz bis zu sechs Patienten behandelt werden. Neben der Befähigung zur Luftbetankung für verschiedene Kampfflugzeuge verbündeter Nationen habe der Airbus nunmehr auch die Konfiguration "Intensive Care Aeromedical Evacuation" (ICAE) erlangt, teilte die Luftwaffe mit.
Gemeint ist damit die Fähigkeit zur strategischen medizinischen Evakuierung, die bislang ausschließlich mit dem Airbus A310 der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums erfolgte.
Deutschland hat 53 Maschinen bestellt
Die A400M gilt zwar als modernster Militär-Transporter der Welt, bei der Entwicklung und auch nach Auslieferung der ersten Flieger an die Bundeswehr ab Dezember 2014 gab es aber immer wieder technische Probleme.
Deutschland hat insgesamt 53 Maschinen beim Hersteller Airbus bestellt, um die ein halbes Jahrhundert alten Transportflugzeuge vom Typ Transall zu ersetzen. Der A400M ist ein sogenannter Schulterdecker mit vier Propeller-Motoren.
Die Probleme haben die Auslieferung nach Angaben des Verteidigungsministeriums aber um mehr als elf Jahre verzögert, die Kosten liegen inzwischen 1,5 Milliarden Euro über der einst veranschlagten Summe.
Inzwischen hat die Luftwaffe 19 Maschinen dieses Typs erhalten. Alle A400M der Luftwaffe sind am Standort Wunstorf beim Lufttransportgeschwader 62 stationiert. (dpa/bar)