Personaleinsatz soll sinnvoller gesteuert werden
Berliner Feuerwehr arbeitet mit neuen Notfallkategorien
Der Rettungsdienst der Berliner Feuerwehr arbeitet am Limit, auch wegen der aktuellen Grippewelle. Um das Personal effizienter einzusetzen, werden Patienten in neue Notfallkategorien eingestuft.
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Ein Rettungswagen der Feuerwehr fährt mit Blaulicht zum Einsatz. Ob ein Notarzt an Bord ist, entscheidet sich künftig auch nach Notfallkategorien, in die Patienten einsortiert werden.
© Monika Skolimowska/dpa
Berlin. Der Rettungsdienst der Berliner Feuerwehr ächzt unter hoher Belastung. Ab Ende März werden deshalb neue Notfallkategorien eingeführt. Sie sollen, so die Feuerwehr, dafür sorgen, dass in dringenden Notfällen das richtige Personal schnell zur Stelle ist.
Wie „Tagesspiegel“ und „Berliner Morgenpost“ berichteten und die Feuerwehr bestätigte, ist ab 25. März geplant, die Patienten einer von fünf Notfallstufen zuzuordnen.
Je nach Kategorie wird dann entschieden, ob ein Notarzt ausrückt oder ob der Einsatz von Notfall- oder Rettungssanitätern ausreicht. In der höchsten Stufe, die akut lebensbedrohliche Situationen umfasst, gehe es zum Beispiel darum, dass ein Notarzt innerhalb von zehn Minuten den Patienten erreiche.
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Bei ungefährlichen Blutungen ohne Risiko dagegen sollen Rettungssanitäter entsandt werden. Hier könne es vorkommen, dass Patienten etwas länger warten müssten, hieß es.
Höhere Belastung als im Pandemiejahr 2022
Das neue System basiert den Angaben zufolge auf einer Analyse von fast drei Millionen Daten aus Rettungseinsätzen und aus Notfallambulanzen von Krankenhäusern. Vorkommende Krankheitsbilder wurden neu unterteilt, nach Dringlichkeit sortiert und an Qualifikationen des Rettungspersonals gekoppelt.
Eine Neuaufstellung ist für die Berliner Feuerwehr dringend erforderlich. Im Januar 2025 fuhr der Rettungsdienst so viele Einsätze wie noch nie in einem Monat: 49.000. Allein am Donnerstag verzeichnete die Feuerwehr bis zum Mittag 666 Rettungdienstfahrten.
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Ein Grund für die hohe Inanspruchnahme ist offenbar auch die Grippewelle. Teilweise standen für ganz Berlin nur noch wenige Rettungswagen zur Verfügung. Darüber hinaus weist die Feuerwehr daraufhin, dass die aktuelle Belastung höher sei als im Pandemiejahr 2022. (juk)