Frühe Nutzenbewertung

Forschende Arzneihersteller werben für AMNOG-Reform

Der Verband forschender Arzneimittelhersteller hält eine Überarbeitung des Verfahrens der frühen Nutzenbewertung für geboten. In einem Konzept skizziert der Verband nötige Reformschritte.

Veröffentlicht:

Berlin. Der Verband forschender Arzneimittelhersteller will eine Diskussion über eine Novelle des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) anregen und hat dazu am Mittwoch das Konzept „AMNOG 2025) vorgelegt.

Demnach müsse das seit 2011 etablierte Verfahren der frühen Nutzenbewertung eine „neue Balance“ erhalten, und zwar zwischen „Europa-basiertem Bewertungsverfahren, nationalen Verhandlungen der Erstattungspreise und wissenschaftlichem Fortschritt“, heißt es in dem Papier. Ziel müsse es zum einen sein, das Verhandlungsprinzip des AMNOG zu stärken: „Die Verhandlungspartner brauchen den nötigen Spielraum, um therapeutische Verbesserungen anzuerkennen und die jeweilige Marktsituation zu berücksichtigen.“

Jüngste Reformversuche der Ampel-Koalition bewertet der vfa kritisch: „Leitplanken“ für Erstattungsbetragsverhandlungen sowie erstmals eingeführte Abschläge für Kombinationstherapien seien „Fremdkörper“ im AMNOG, durch die Verhandlungsspielräume eingeschränkt würden. Das stelle auch eine Abkehr von der ursprünglichen Idee des Verfahrens dar, dass Medikamente nur dann einen besseren Preis erzielen können, wenn die klinischen Ergebnisse besser sind als die bisher erzielten Behandlungsergebnisse.

Zum anderen müsse das AMNOG-Verfahren „Europa- und zukunftstauglich“ gemacht werden, argumentiert der Verband: Ab Januar 2025 startet schrittweise die Bewertung neuer Medikamente in einem EU-weiten Verfahren – zunächst für neuartige Therapien (ATMP) sowie für Onkologika. Der vfa wünscht sich dabei, dass die gemeinsamen europäischen Bewertungsergebnisse verpflichtend im nationalen AMNOG-Verfahren berücksichtigt werden sollten.

Schließlich wirbt der Verband für ein methodisch „offeneres“ AMNOG, das darauf eingeht, dass die klassischen Nachweismethoden randomisierter Studien bei Gen- und Zelltherapien an „Grenzen stoßen“. (fst)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Welche Endpunkte sind patientenrelevant?

Primäre Endpunkte im AMNOG: Standortbestimmung und Ausblick am Beispiel Onkologie

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Europe Pharma Agenda: Impulses for Care with Pharmaceuticals in Germany

Unmet need in healthcare: ambiguity in the definition does not help setting priorities

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg