Krebsprävention
Frauen mehr in Sorge um die Prostata als Männer
Das vermeintlich starke Geschlecht bleibt weiter ein Krebs-Vorsorgemuffel, sagt eine Umfrage aus: Männer kennen sich bei Vorsorgeuntersuchungen schlechter aus als Frauen.
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Vorsorgeuntersuchung nicht gemacht? Frauen nehmen es damit ernster als Männer.
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München. Frauen nehmen die Krebsvorsorge ernster als Männer. Sie sind auch besser informiert als das starke Geschlecht, welche Präventionsmaßnahmen wichtig sind – und sind auch deutlich engagierter, was deren Umsetzung betrifft. Das zeigt eine aktuelle, repräsentative Bevölkerungsumfrage zur Krebsprävention im Auftrag des Biotechnologie-Unternehmens Amgen.
Wenn es um die konkreten Bausteine der besten Krebsprävention geht, nennen 70 Prozent das Nicht-Rauchen, 60 Prozent eine gesunde Ernährung und 56 Prozent die regelmäßige Bewegung. Ein gesunder Lebensstil wird als sinnvoll angesehen, um Krebs vorzubeugen.
Bereits hier zeigen sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Frauen schätzen zum Beispiel eine gesunde Ernährung und regelmäßigen Sport deutlich höher ein als Männer. Zudem sind Frauen bei der Umsetzung einer gesunden Lebensweise im Alltag konsequenter als Männer. Das betrifft vor allem die Aspekte Körpergewicht, gesunde Ernährung und Alkoholverzicht.
Frauen nehmen Screenings öfter wahr
In puncto ärztlicher Vorsorgeuntersuchungen erweist sich jedoch nur rund die Hälfte der Befragten als informiert. Als zur Früherkennung geeignet werden die gynäkologische Krebsvorsorge (55 Prozent), das Hautkrebs-Screening (53 Prozent) sowie die Vorsorgeuntersuchungen der Prostata (52 Prozent) genannt. Auch in diesem Punkt sind Frauen besser informiert. Selbst die für Männer relevante Vorsorgeuntersuchung der Prostata empfinden Frauen wichtiger als Männer.
Frauen erkennen aber nicht nur die Notwendigkeit von Untersuchungen deutlich häufiger, sie nehmen Vorsorgeuntersuchungen auch öfter wahr als Männer: Jede Zweite (50 Prozent) geht regelmäßig zur gynäkologischen Krebsvorsorge und 40 Prozent tasten ihre Brust selbst ab.
Dagegen gehen nur 25 Prozent der Männer zur Prostata-Vorsorge. Und auch nur jeder fünfte Mann (20 Prozent) untersucht seine Hoden regelmäßig selbst, obwohl dies ein wichtiger Schritt ist, um Hodenkrebs frühzeitig zu entdecken.
Oft fehlt es an der Disziplin
Die Gründe für das mangelhafte Präventionsverhalten sind vielfältig. 28 Prozent der Deutschen geben der Umfrage zufolge selbstkritisch fehlende Disziplin als Grund an.
Auch die Abneigung vor Arztbesuchen (32 Prozent) und die Angst vor einer schlechten Diagnose (21 Prozent) zählen zu den häufigsten Hindernissen. Jeder Fünfte (22 Prozent) meint sogar, weil er sich aktuell gesund fühle, brauche er sich nicht um Prävention zu kümmern.