GEK-Pflegereport belegt: Prävention zahlt sich aus
BERLIN (hom). Haus- und Fachärzte spielen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, Pflegebedürftigkeit im Alter zu vermeiden oder aufzuschieben. Diesen Schluss legt der neue Pflegereport 2009 der Gmünder Ersatzkasse (GEK) nahe.
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Tenor der von dem Bremer Sozialwissenschaftler Professor Heinz Rothgang erstellten rund 330 Seiten langen Studie: Die Deutschen leben nicht nur länger, sie altern auch gesünder.
So ist die Zahl pflegebedürftiger Personen in Deutschland seit dem Jahr 2000 zwar weiter gestiegen - auf insgesamt 2,4 Millionen im Jahr 2008. Gleichzeitig ist aber das altersspezifische Risiko, pflegebedürftig zu werden, zwischen 2000 und 2008 bei Männern jährlich um ein Prozent und bei Frauen sogar um 3,6 Prozent gesunken. Im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" wertete GEK-Vorstandschef Dr. Rolf-Ulrich Schlenker die Zahlen als einen Beleg dafür, "dass wir in Deutschland ein gut funktionierendes Medizinsystem haben".
Die sinkende altersspezifische Pflegeinzidenz zeigt: Das Risiko, pflegebedürftig zu werden, kann beeinflusst werden - nicht zuletzt durch Ärzte.
Die Wahrscheinlichkeit, im Alter auf Pflege angewiesen zu sein, sei zwar weiterhin hoch, betonte Schlenker. Durch gezielte Prävention - auch und gerade im Alter -lasse sich Pflegebedürftigkeit aber aufschieben oder sogar vermeiden. Mitunter fehle es den Ärzten noch an "Sensibilität dafür, dass man mit Bewegung und einer Veränderung der Essgewohnheiten auch bei älteren Menschen etwas tun kann", sagte Schlenker.
Als "verbesserungswürdig" stufte er auch die fachärztliche Versorgung in Heimen ein. Alle Beteiligten müssten hier "mehr machen", so Schlenker.
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