Westfalen-Lippe

Harsche Kritik an bayerischer Gesundheitsministerin

KVWL-Chef wirft Gesundheitsministerin in Vergütungsfragen eine ausschließlich lokalpolitische Sichtweise vor - und erhält Unterstützung von der Landesregierung.

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KÖLN. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), Dr. Wolfgang-Axel Dryden, hat die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) kritisiert.

Die Ankündigung der Ministerin und Ärztin, Bayern werde die geplante Überprüfung regionaler Unterschiede in der ambulanten Vergütung möglichst lange blockieren, bezeichnete er als "sowohl politisch als auch kollegial mehr als fragwürdig".

Der KVWL und den anderen KVen mit unterdurchschnittlichen Honorarniveaus gehe es nicht um die Angleichung an die Vergütung in anderen Bundesländern, sagte Dryden. "Wir wollen einzig und allein, dass die Leistungen unserer Vertragsärzte von den gesetzlichen Krankenkassen in der Region gerecht bezahlt werden."

Mit ihren Äußerungen auf dem Bayerischen Hausärztetag habe Huml eine ausschließlich lokalpolitische gefärbte Sichtweise bewiesen, die an der grundsätzlichen Problematik vorbei gehe, so Dryden.

Kritik auch von Steffens

Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) schließt sich der Kritik an. Die Ärzte im Land würden seit 2009 benachteiligt, was nicht zu akzeptieren sei, sagt sie.

Steffens begrüßt die Absicht der großen Koalition, zu der schließlich auch die CSU gehöre, prüfen zu lassen, wie unbegründete Honorarunterschiede aufgehoben werden können. Das müsse jetzt schnell geschehen - nicht zuletzt um Standortnachteile für NRW zu vermeiden.

"Von einem christlich-sozialen Denken ist die bayerische Gesundheitsministerin und Ärztin Melanie Huml sehr weit entfernt, wenn sie nun öffentlich ankündigt, die CSU werde eine gerechte Lösung für alle Ärztinnen und Ärzte so lange wie möglich blockieren." (iss)

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