Saarland
Hauptmann tritt nicht gegen Gassen an
Der saarländische KV-Chef kandidiert nicht für den KBV-Vorsitz. Ein Neuanfang sei nicht realistisch.
Veröffentlicht:SAARBRÜCKEN. Der saarländische KV-Vorsitzende Dr. Gunter Hauptmann verzichtet auf eine Kampfkandidatur gegen den amtierenden KBV-Chef Dr. Andreas Gassen.
"Ich trete bei den KBV-Wahlen nächste Woche nicht an", sagte Hauptmann am Mittwoch der "Ärzte Zeitung" in Saarbrücken. "Mein Ziel war ein Neuanfang bei der KBV", sagte der 60-Jährige zur Begründung. "Das hätte ich unter den vorherrschenden Bedingungen nicht erreichen können". Er sei ein Mann der Kompromisse. Doch Kompromisse seien bei der KBV im Augenblick nur schwer möglich.
Die KV Saarland gehört der "Freien Allianz der Länder-KVen" (FALK) an, die sich für einen Kurswechsel bei der KBV stark macht. Nach Hauptmanns Einschätzung verfügt die FALK-Allianz bei den Wahlen in der kommenden Woche sogar über eine knappe Mehrheit. "Aber auch eine Palastrevolution bringt uns doch keinen Frieden", meinte Hauptmann. Ob die FALK-Allianz nun einen anderen Kandidaten gegen Gassen ins Rennen schickt, ist nach seinen Worten bisher noch offen. Die Entscheidung falle aber möglicherweise in Kürze.
Hauptmann will bei den KBV-Wahlen nächste Woche auch für kein anderes Amt kandidieren – auch nicht für den Vorsitz der Vertreterversammlung. "Das sollte einem Ehrenamtlichen vorbehalten bleiben", meinte der KV-Chef.
Hauptmann war noch in der vergangenen Woche als Kandidat für den KBV-Vorsitz gehandelt worden. Schon 2014 war der Saarländer für das Spitzenamt im Gespräch, hatte dann aber zunächst seinen Rückzug ins Saarland bekannt gegeben. Hauptmann steht seit 2004 unangefochten an der Spitze der Saar-KV. Er war zuletzt im vergangenen Herbst mit großer Mehrheit für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt worden.
Der Gynäkologe Hauptmann hatte es im Saarland von Anfang an geschafft, sowohl Fachärzte als auch Hausärzte hinter sich zu bringen. Daher war ihm zugetraut worden, auch die zerstrittene KBV wieder zusammenzubringen.
Auch bei der Darstellung der Ärzte-Interessen nach außen gilt der 60-Jährige als Profi. Die saarländischen Parlamentsjournalisten hatten ihn 2011 sogar mit ihrem Medienpreis "Goldene Ente" für besonders gute Zusammenarbeit mit den Journalisten ausgezeichnet. (kin)