Heilmittel für 3,5 Milliarden Euro

HAMBURG (dpa). Deutschlands niedergelassene Ärzte haben in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres Heilmittel wie Ergotherapien oder Krankengymnastik im Wert von rund 3,5 Milliarden Euro verordnet.

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Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei dies eine Steigerung von knapp sieben Prozent, teilte die Techniker Krankenkasse am Freitag in Hamburg unter Hinweis auf Statistiken des GKV-Spitzenverbandes mit.

Insgesamt griffen die Mediziner danach fast 25 Millionen Mal zum Rezeptblock. Statistisch bekam damit jeder gesetzlich Versicherte Heilmittel für rund 51 Euro verschrieben.

Regional betrachtet lag der höchste Wert mit 67 Euro in Hamburg und der niedrigste Wert mit 38 Euro in der Region Westfalen-Lippe.

Die beliebteste Heilmittelleistung war mit rund einer Milliarde Umsatz die Krankengymnastik.

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Kommentare
Dr. Jürgen Sobtzick 04.02.201220:18 Uhr

Hohe Heilmittelkosten in Deutschland

Die hohen Heilmittelkosten entstehen nicht, weil speziell die Hausärzte unwirtschaftlich verordnen oder sie die vielen Physiotherapiepraxen unterstützen wollen, sondern weil der medizinische Bedarf gestiegen ist. Die Ärzte sind Opfer dieser Entwicklung und haben nur einen geringen Einfluß auf die Mengenentwicklung. Die veränderte Arbeitswelt mit einer Zunahme der Arbeit am Computer, die extrem kurzen Verweildauern im Krankenhaus und die Ausweitung der ambulanten Operationen erfordern mehr physiotherapeutische Verordnungen. Leider werden wieder die Hausärzte für die Zunahme an Heilmittelverordnungen verantwortlich gemacht und in Regress genommen.Ich kann verstehen, wenn junge Kollegen nicht mehr für ihre Pflichterfüllung bestraft werden wollen.

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