Baden-Württemberg

Honorarvertrag über zwei Jahre vor Abschluss

KV und Kassen wollen Abschluss mit zweijähriger Laufzeit. Das Plus für 2018: 82 Millionen Euro.

Veröffentlicht:

STUTTGART. In Baden-Württemberg ist ein Honorarabschluss zwischen KV und Kassen in Sichtweite. Aus Kassenkreisen erfuhr die "Ärzte Zeitung", dass sich die Verhandlungspartner auf einen Vergütungsabschluss für 2018/2019 weitgehend geeinigt haben.

Die Vereinbarung sei überwiegend konsentiert, aber noch nicht unterschrieben. Am Donnerstag sollen Fachleute letzte strittige Punkte ausräumen. Vertragsärzte und –psychotherapeuten können den Angaben zufolge mit einer Honorarsteigerung von rund 82 Millionen Euro rechnen, das entspräche einem Plus von 2,9 Prozent, hieß es. Die Honoraranpassung im Südwesten um etwa 82 Millionen Euro würde ziemlich genau dem Zuwachs im vergangenen Jahr entsprechen. 2017 hat sich die Gesamtvergütung der 21.800 KV-Mitglieder auf rund 4,8 Milliarden Euro belaufen. Davon entfielen rund 1,5 Milliarden Euro auf Leistungen außerhalb der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung.

Vorgegeben in den Verhandlungen waren die Veränderungsrate der Morbidität (0,33 Prozent) sowie die Demografiekomponente (minus 0,06 Prozent). In anderen Regionen, die stärker von der Alterung betroffen sind, fällt die Morbiditätsanpassung wesentlich höher aus, so etwa im Saarland (1,87 Prozent) oder in Bremen (1,97 Prozent). Hinzu kommt die Erhöhung des Orientierungswertes von einheitlich 1,18 Prozent. Die KBV hat im vergangenen September diese Steigerung, die bundesweit etwa 415 Millionen Euro ausmacht, als "enttäuschend" bezeichnet.

KV und Kassen einigten sich auf ein Paket von Leistungen, die gesondert gefördert werden. Dieses Bündel soll sich auf rund 17,7 Millionen Euro belaufen. Dazu gehört auch die extrabudgetäre Vergütung von Telemedizin-Ärzten im Rahmen des KV-Projekts DocDirekt. Gefördert wird wie in den Jahren zuvor der vertragsärztliche Bereitschaftsdienst. Die Rede ist hier von 13 bis 14 Millionen Euro.

Kassenkreise berichten von harten, aber guten Verhandlungen, die immer an der Sache orientiert gewesen seien. Keine Seite habe einen Schmusekurs gefahren, hieß es. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Felix Michl: Unternehmer, Jurist und Medizinstudent

Lesetipps
Arzt injiziert einem älteren männlichen Patienten in der Klinik eine Influenza-Impfung.

© InsideCreativeHouse / stock.adobe.com

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!