Offener Brief

Internationale Kollegen wollen Lobbyisten der fossilen Industrie von UN-Klimakonferenz ausschließen

Am 30. November findet die UN-Klimakonferenz in Dubai statt. Lobbyisten für Kohle, Gas und Öl sollen nicht teilnehmen - das fordern Gesundheitsfachleute aus aller Welt. Sie sprechen von einer „jahrzehntelangen Blockade-Kampagne“.

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Genf. Gesundheitsexperten aus aller Welt fordern in einem offenen Brief, Lobbyisten für Kohle, Öl und Gas von der anstehenden UN-Klimakonferenz auszuschließen. „Die Interessen der fossilen Industrie dürfen bei Klimaverhandlungen keine Rolle spielen“, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben an den designierten Präsidenten der diesjährigen Konferenz in Dubai, Sultan Ahmed al-Dschaber. Die Branche dürfe ihre „jahrzehntelange Blockade-Kampagne gegen Klimaschutzmaßnahmen“ nicht bei den UN-Verhandlungen fortsetzen - genauso wie die Tabakindustrie nicht bei der Regulierung von Tabakprodukten mitreden dürfe.

Im vergangenen Jahr waren Hunderte Lobbyisten für Kohle, Öl und Gas auf der Klimakonferenz in Ägypten vertreten. Die Klimakonferenz findet ab dem 30. November in Dubai statt.

Schneller Ausstieg gefordert

Die unterzeichnenden Organisationen wie der Weltärztebund vertreten nach eigenen Angaben gemeinsam rund 46 Millionen Gesundheitsexperten und Mediziner. Sie rufen Regierungschefs weltweit dazu auf, sich zu einem schnellen und fairen Ausstieg aus fossilen Energieträgern zu bekennen. „Den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen ist notwendig, um Gesundheit und ökonomischen Wohlstand für alle zu sichern. Das ist nur möglich, wenn wir schnell aus den Fossilen aussteigen“, heißt es in dem Schreiben.

Klimaforschern zufolge hängt das Ziel, die Erderhitzung auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, am seidenen Faden. Zwar gilt es als noch theoretisch möglich, allerdings nur durch ein radikales Umsteuern in der Klimapolitik. Die internationale Staatengemeinschaft hat das 1,5-Grad-Ziel vereinbart, um die katastrophalsten Folgen des Klimawandels abzuwenden. (dpa)

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