Sucht-Studie
Jugendliche rauchen weniger
Ergebnis der Drogenaffinitätsstudie: Der Nachwuchs greift immer seltener zum Glimmstängel.
Veröffentlicht:BERLIN. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), gibt Entwarnung. "Das Rauchen gehört in Deutschland längst nicht mehr zum Lebensgefühl junger Menschen", sagte Mortler am Mittwoch in Berlin. Grund für die positive Zwischenbilanz sind die Ergebnisse der aktuellen Drogenaffinitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Demnach greifen nurmehr 7,8 Prozent der 12- bis 17-Jährigen Jugendlichen zum Glimmstängel. Zu Hochzeiten 1997 waren es 28,1 Prozent gewesen.
Gleichzeitig hat sich die Quote der Minderjährigen, die überhaupt noch nie geraucht haben, auf knapp 80 Prozent erhöht. Für Mortler ist dies ein Erfolg der auf Prävention ausgerichteten Tabakpolitik der Bundesregierung.
Jüngstes Beispiel: Schockbilder auf Zigarettenpackungen. Dabei will Mortler nicht stehen bleiben. Bis "in wenigen Wochen" soll es einen Gesetzentwurf für ein Tabakwerbeverbot geben, sagte die CSU-Politikerin. Der fällt allerdings in das Ressort von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU).
Auch der Zuspruch zum Alkohol unterliegt über die Jahre einem Wandel. So ist ausweislich der BZgA-Daten der regelmäßige Alkoholkonsum junger Menschen zurückgegangen.
Tranken Mitte der 70er-Jahre noch 70 Prozent der 18- bis 25-Jährigen mindestens einmal in der Woche Bier, Wein oder Schnaps, waren es im vergangenen Jahr mit 33,5 Prozent weniger als die Hälfte dieses Höchstwertes. Die Zahl junger Männer, die sich absichtlich in den Rausch trinken, ist wieder leicht gestiegen. Ein Rausch beginnt laut BZgA-Definition bei 0,8 Promille Alkohol im Blut.
Bei den illegalen Drogen liegt Cannabis mit knapp zehn Prozent Lebenszeitprävalenz bei den Minderjährigen und knapp 35 Prozent bei den unter 25-Jährigen weit vorne, gefolgt von Ecstasy (bis vier Prozent).
Die BZgA befragt seit 1973 in unregelmäßigen Abständen Minderjährige und junge Erwachsene nach ihrer Drogenaffinität. Die aktuelle Umfrage erfasste mehr als 7000 Personen. (af)