Mecklenburg-Vorpommern
Kammer warnt vor Kommerz in der Medizin
ROSTOCK. Die Kammerversammlung der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern warnt vor einer Kommerzialisierung des Arztberufes. In einer mit großer Mehrheit verabschiedeten Resolution kritisierten die Delegierten die zunehmende Einengung ihrer freien Berufsausübung als Arzt.
Die Delegierten forderten alle ärztlichen Körperschaften und Verbände sowie Ärzte in Praxen und Krankenhäusern auf, sich der Resolution anzuschließen.
Zum steigenden ökonomischen Druck tragen nach Beobachtung der Kammerdelegierten staatliche Lenkung, aber auch die Einführung von Wettbewerbsinstrumenten bei. Außerdem nannten sie "ausufernde Bürokratie und zahllose Reglementierungen".
"Das Arzt-Patienten-Verhältnis wird durch das Bemühen um Rentabilität und Rendite nachhaltig negativ beeinflusst", teilte die Kammer mit. Die Einflussnahme durch Gesundheitsökonomen untergrabe die ärztliche Autorität und die Souveränität des Patienten, hieß es.
Das Problem beschäftigte die Kammer im Nordosten schon mehrfach. Schon 2013 hatte die Kammerversammlung auf die zunehmende Kommerzialisierung in der Medizin aufmerksam gemacht. (di)