Kommentar
Kein Lotteriespiel in der Klinik!
Der WidO Krankenhaus-Report zeigt etwas, was es eigentlich im Jahr 2010 nicht mehr geben darf. Krasse Qualitätsunterschiede bei der Behandlung von Patienten.
Fakt ist, wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht, aber das darf nicht dazu führen, dass es für Patienten - überspitzt formuliert - zu einer Art Lotteriespiel wird, ob sie die Klinik in einem guten oder desolaten Gesundheitszustand verlassen.
Zu diesem Ergebnis kann kommen, wer die WidO-Zahlen zu den Hüftgelenk-Operationen liest. Von 922 untersuchten Kliniken überschreiten zehn Prozent die statistisch zu erwartende Komplikationsrate um mindestens 80 Prozent, während die 92 besten Kliniken diese Rate um 44 Prozent unterschreiten.
Für solche Unterschiede muss es Gründe geben und die können nur menschlichen oder organisatorischen Ursprungs sein. Es sind also keinen gottgegebenen Probleme, sondern welche, die sich lösen lassen.
Dass bei solchen Zahlen der Wunsch der Kassen größer wird, mit Kliniken Selektivverträge abschließen zu wollen, ist verständlich und im Sinne der Patienten. Aber nur, wenn es tatsächlich um mehr Qualität und nicht nur um Kostendämpfung geht.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Krasse Unterschiede bei der Qualität in Kliniken