"Obamacare"

Keine allzu große Vorfreude bei Amerikanern

Ab Januar 2014 ist für US-Amerikaner eine Krankenversicherung Pflicht. Das könnte für große Teile der Bevölkerung ein Grund zur Freude sein. Doch nur wenige sind über die Inhalte der Reform, "Obamacare", informiert.

Von Claudia Pieper Veröffentlicht:
Obamas Anhänger feierten im Sommer 2012 den Sieg von Obamacare vor dem Supremecourt.

Obamas Anhänger feierten im Sommer 2012 den Sieg von Obamacare vor dem Supremecourt.

© LO SCALZO / dpa

Der Countdown läuft: Am 1. Oktober öffnen in den USA die "Health Insurance Exchanges" (Versicherungsbörsen) ihre digitalen Türen.

Ab diesem Tag können sich Amerikaner, die nicht krankenversichert sind, online einen Tarif aussuchen. Das gibt ihnen drei Monate Zeit, eine Auswahl zu treffen.

Denn im Januar 2014 tritt die mit der Gesundheitsreform ("Obamacare") eingeführte allgemeine Versicherungspflicht in Kraft. Wer sich bis Ende März nicht versichert, muss mit einer Steuerstrafe rechnen.

Für viele sollte der erste Oktober ein Freudentag sein: Menschen mit Vorerkrankungen, Selbstständige, für die eine Versicherung vorher unerschwinglich war, und Arbeitnehmer, deren Arbeitgeber keine Krankenversicherung anbieten.

Sie alle können nun auf einer Internetseite Versicherungsalternativen vergleichen und aussuchen.

Dabei wird ihnen eine Bandbreite an Optionen zur Verfügung stehen: In den Kategorien "Bronze" bis "Platin" gibt es jeweils mehrere Versicherungstarife zur Auswahl, angefangen von niedrigen Monatsbeiträgen mit höherer Selbstbeteiligung bis hin zu höheren Beiträgen und minimalen Zuzahlungen, wodurch ein Großteil der Leistungen von der Versicherung abgedeckt werden.

Regierung sponsort Abschluss von Versicherungsverträgen

Und es kommt noch besser: Die Regierung unterstützt die Versicherungsverträge großzügig, und zwar nicht nur für die Ärmsten.

Alle, die bis zu 400 Prozent der nationalen Armutsgrenze verdienen, haben Anspruch auf Subventionen. Die Armutsgrenze lag 2012 bei einem Jahreseinkommen von 23.492 US-Dollar für einen Vier-Personen-Haushalt.

Doch steht die Nation - oder zumindest das Gros der 48 Millionen Nicht-Versicherten - angesichts dieser Aussichten vor freudiger Erwartung Kopf? Leider nicht!

Aus europäischer Sicht schwer verständlich sträuben sich die Amerikaner gegen das verordnete Versicherungsglück. Warum, erfahren Sie, wenn Sie diesen Text in unserer App-Ausgabe vom 24.09.2013 weiterlesen.

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Kommentare
Rudolf Hege 25.09.201309:11 Uhr

Ja, ja, der gute "Vater Staat"...

wie Herr Hoffmann bereits schrieb: Kostenlos gibt es nicht. Die Kosten werden nur "umverteilt". Wobei sie vor allem auf die Zukunft umverteilt werden, denn die Amerikaner sind im Grunde pleite. Da kein Geld in der Kasse ist, werden eben noch mehr Schulden gemacht. Am Ende frisst dann die Inflation die liquiden Mittel der Bevölkerung. Bis alle vom Staat abhängen, weil sie selbst nichts mehr haben.

Leider ist der Staatsglaube in unserem Lande noch viel tiefer verwurzelt als in den USA, die immerhin mal eine Tradition der Freiheit hatten.

Niemand macht sich klar, dass der Staat nur das Geld seiner Bürger "hat". Und das gibt er aus. Insofern sollte man bei "sozialen Wohltaten" nicht gleich jubeln, sondern sich überlegen, wann man die Rechnung dafür bekommt.

Andreas Hoffmann 23.09.201321:11 Uhr

Die Regierung sponsort???

Wo hat die denn das Geld her? Wenn nicht mal die Schreiberlinge der ÄrzteZeitung verstehen, daß es soetwas wie ein kostenloses Essen nicht gibt, daß immer jemand zahlt, dann kann man verstehen, warum Freiheit abgewählt wird... Traurig nur, daß ich für solche sozialistische Propaganda auch noch zahle... Muß ich mal ernsthaft drüber nachdenken!

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