Mecklenburg-Vorpommern
Kleinkrieg der Verbandsfunktionäre
Dem Vorstand des Hausärzteverbandes in Mecklenburg-Vorpommern stößt der SpiFa-Beitritt des NAV-Virchow-Bundes sauer auf. Das hat ein Verbal-Scharmützel ausgelöst.
Veröffentlicht:GREIFSWALD. Rundumschlag des Hausärzteverbandes Mecklenburg-Vorpommern: Scharfe Kritik übt der Verband um den Vorsitzenden Dr. Dieter Kreye am Beitritt des NAV-Virchowbundes zum Spitzenverband Fachärzte (SpiFa) Deutschlands, an KBV-Chef Dr. Andreas Gassen und an der NAV-Landesvorsitzenden Angelika von Schütz.
Mit dem Beitritt des NAV-Virchow-Bundes zum Spitzenverband steht für den Hausärzteverband fest, dass der NAV-Virchowbund sich als klarer Vertreter fachärztlicher Interessen und als Gegenpol zum Deutschen Hausärzteverband versteht.
"Damit ist es also klar, die hausärztlichen Mitglieder des NAV-Virchowbundes werden nur als Feigenblatt der sogenannten innerärztlichen Geschlossenheit benötigt, hinter dem knallharte fachärztliche Interessenvertretung betrieben wird", heißt es in einer Pressemitteilung der Hausärzte im Nordosten.
Zugleich stellt der Verband die Glaubwürdigkeit der NAV-Landesvorsitzenden Angelika von Schütz in Frage. Begründung: Diese habe sich "immer als treue Dienerin ihres Bundesvorsitzenden Dr. Dirk Heinrich erwiesen".
"Ideologischer Schützengraben von vorgestern"
Die Rolle von KBV-Chef Dr. Andreas Gassen schließlich bezeichnet der Hausärzteverband in Mecklenburg-Vorpommern als "unrühmlich", weil dieser nach Verbandswahrnehmung "bei den Aktionen gegen die Hausärzteschaft offenbar eine ganz zentrale Rolle spielt". Als Konsequenz sieht der Verband notfalls eine Sektionierung im KV-System.
Die Replik des NAV-Virchow-Bundes kam am Dienstag: "Die Herren Hausarzt-Verbands-Funktionäre befinden sich in den ideologischen Schützengräben von vorgestern", schrieb der stellvertretende Bundesvorsitzende und Hausarzt Dr. Veit Wambach.
Einer der Schwerpunkte der Arbeit im SpiFa werde die "Neudeklination der fachärztlichen Grundversorgung" sein. Damit werde man "eine Brücke zwischen Haus- und Fachärzten bei der wohnortnahen Grundversorgung schlagen", kündigte Wambach an.
Er nannte die Stellungnahme des Hausärzteverbandes als "in Inhalt und Ton bespiellos". (di/fst)