Qualität

Kliniklobby sieht sich durch Kassenumfrage bestätigt

Bei den Verantwortlichen der Deutschen Krankenhausgesellschaft läuft die Umfrage der Ersatzkassen zur Klinikqualität runter wie Öl. Entsprechend fällt die Reaktion aus.

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Berlin. Deutschlands Kliniklobby sieht sich durch die vom Verband der Ersatzkassen (vdek) beauftragte Umfrage zur Krankenhausqualität bestätigt. Die Ergebnisse zeigten, dass eine „überwältigende Mehrheit“ der Patienten mit der Behandlung im Krankenhaus zufrieden sei.

Die Studie strafe zudem „die jahrelangen Kampagnen vor allem der Krankenkassen gegen die Krankenhäuser ab“, heißt es in einer am Freitag verbreiteten Mitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).

In der Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa zeigen sich gut 90 Prozent der Befragten mit der Krankenhausqualität sehr oder eher zufrieden. Gleichwohl machen knapp 70 Prozent der Befragten auch teils erhebliche qualitative Unterschiede zwischen den einzelnen Krankenhäusern aus. 37 Prozent sind der Ansicht, dass häufig operiert werde, obwohl das aus medizinischer Sicht unnötig sei.

„Sehr hohe Behandlungsqualität“

DKG-Geschäftsführer Georg Baum zeigte sich dennoch überzeugt, dass die Studie „in der Gesamtheit die sehr hohe Behandlungsqualität der deutschen Krankenhäuser“ belege. Bedenklich sei die Diskrepanz zwischen Klinikpatienten und Versicherten ohne Krankenhauserfahrung. Letztere malten ein deutlich schlechteres Bild. „Ein Zeichen dafür, wie schädlich sich ungerechtfertigte Diffamierungskampagnen gegen Kliniken und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auswirken“, kommentierte Baum.

Die Forderung des Ersatzkassenlagers nach „geregelten Strukturreformen“ sei zu begrüßen, ergänzte Baum. Die Reformen müssten aber sowohl Über- als auch Unterkapazitäten in den Blick nehmen und nach einem geordneten Verfahren ablaufen.

Watschen für die Vertragsärzte

Eine Breitseite feuerte die DKG auf die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ab. So verdeutliche die vdek-Studie einen „echten Mangel im ambulanten Bereich“: Während „nahezu jeder“ in Deutschland die Notrufnummer 112 kenne, bleibe die Rufnummer des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes 116 117 weitgehend unbekannt, so die DKG. Noch immer gehe, wer schnelle medizinische Hilfe suche, „weitaus häufiger in Notaufnahmen der Krankenhäuser als sich auf die komplizierte Suche nach einer Bereitschaftsarztpraxis zu machen“.

vdek-Vorstandschefin Ulrike Elsner hatte bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse am Donnerstag darauf hingewiesen, dass es die Notrufnummer 112 in Deutschland bereits seit dem Jahr 1973 gebe. Die Nummer des Bereitschaftsdienstes sei hingegen erst vor ein paar Jahren geschaltet worden. Die KBV arbeite derzeit „engagiert“ daran, die 116 117 bekannter zu machen. (hom)

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