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Kostenlose Dolmetscher für Flüchtlinge gefordert

Flüchtlinge sind oft traumatisiert. Fehlende Deutschkenntnisse erschweren eine Psychotherapie. Für Abhilfe könnten Dolmetscher sorgen. Niedersachsen will sich bei der Gesundheitsministerkonferenz dafür einsetzen, dass diese Kosten vom Bund und später der GKV übernommen werden.

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HANNOVER/BAD DÜRKHEIM. Flüchtlingen in Deutschland soll nach Ansicht des Landes Niedersachsen künftig bei Bedarf kostenlos ein Dolmetscher für Psychotherapien an die Seite gestellt werden.

"Wir sehen den Bedarf, weil wir feststellen, dass immer mehr Flüchtlinge, die zu uns kommen, stark traumatisiert sind", sagte die niedersächsische Gesundheitsministerin Cornelia Rundt (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.

Bei der am Mittwoch im rheinland-pfälzischen Bad Dürkheim beginnenden Konferenz der Gesundheitsminister fordert Niedersachsen deshalb in einem Antrag die Kostenübernahme durch die Bundesregierung beziehungsweise durch die gesetzlichen Krankenversicherung.

In der Psychotherapie sei der Bedarf an Dolmetschern für Flüchtlinge am größten, betonte Rundt. "Da geht es nicht um Knochenbrüche, die auch anders festzustellen sind. Sprache ist hier zur Erkennung und Heilung besonders wichtig."

Die Kosten für die Dolmetscher sollen nach Ansicht von Niedersachsen zunächst von der Bundesregierung und später von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen werden.

Perspektivisch müsse die Kostenübernahme für Dolmetscher aber auch auf andere Arztbesuche erweitert werden, so Rundt.

Um keine Zeit bei der Änderung der rechtlichen Bestimmungen für die Übernahme der Dolmetscherkosten zu verlieren, müsse laut Rundt zunächst der Bund die Übernahme der Dolmetscherkosten im Rahmen eines bundesweiten Modellvorhabens erproben.

Auch Telematik ein Thema

Die Gesundheitsminister wollen sich auf ihrer Konferenz auch mit dem Thema Telemedizin beschäftigen.

Zudem stehen auf der Agenda: mehr Hygiene in Kliniken und die Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen. (dpa)

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Kommentare
Heike Heimberg 29.06.201522:01 Uhr

Deutschkurse sinnvoller

Da Therapieplätze relativ rar sind, halte ich Dolmetscher mit entsprechender Vorbildung zu finden und zu finanzieren, für eine der vielen
unrealistischen Ideen der Politik.
Deutschkurse sind mittlerweile knapp, was wird dagegen unternommen?

Dr. Horst Grünwoldt 25.06.201514:46 Uhr

Migrations- und Integrations-Kosten

Wenn im Jahre 2015 eine halbe Million Wanderer resp. Flüchtlinge in D erwartet werden, so muß denen erst einmal eine Infrastruktur von der Dimension der Großstadt Dresden zur Verfügung gestellt werden.
Da die Kommunen und Länder aus ihren überstrapazierten Sozialetats nicht einmal mehr in der Lage sind, die lfd. Instandhaltungs-Maßnahmen für Straßen, Schulen, Sportstätten, Kindergärten etc. zu finanzieren, wird die "Willkommenskultur" für die Fremden nicht ohne weitere Steuererhöhungen durch den Bund zu bezahlen sein.
Klar sein dürfte, daß die Menschen aus Afrika und Nahost bis Afghanistan sich nicht aus blanker Deutschfreundlichkeit auf den weiten Weg gemacht haben, sondern weil sich die Einwanderung in das dortige Sozialsystem relativ leicht gestaltet; notfalls auch mit verfälschter Personenidentität und erfundenen Fluchtlegenden.
Arabische Großsippen schicken verstärkt sogar minderjährige Voraus-"Flüchtlinge" nach D und Schweden, damit sie sich den Nachzug aus vermeintlich "humanitären" Gründen bei den Gutmenschen erschleichen können.
Inzwischen hat sich in D eine Parallel-Sozialhilfe-Industrie in Form der zahlreichen Pro-Asyl und Flüchtlings-Vereine gebildet, die sich der mittelbaren Schlepperschaft schuldig machen. Schließlich sind die als Berufs-Flüchtlingshelfer an Vollbeschäftigung interessiert; sei es als Berater und Guides in das deutsche Sozialsystem, oder sogar als private Vermieter. Für die schwierige Übersetzung/psychotherapeutische Interpretation von "Flüchtlings-Traumata" aus dem Arabischen oder dem Urdu dürften Extra-Honorarforderungen fällig werden. Daüber sollte die niedersächsische Gsundheitsministerin Cornelia Rundt (SPD)mal nachdenken.
Bekanntlich sind es die Jungen und Starken aus den entwicklungsbedürftigen Ländern Afrikas und des Orients, die den "Flüchtlingsstrom" bilden. Die sind augenscheinlich mental so robust oder charakterlos, die Alten-Schwachen- und Kranken zu Hause zurückzulassen. Wer skrupellos Hochschwangere und Kleinkinder offensichtlich als Schutzschilde zur Erpressung der illegalen Einwanderung mit an Bord der "Lampedusa"-Boote nimmt, den möchte ich aber nicht als Nachbarn haben.
Als Afrikakenner verrate ich unserer Ärzteschaft, -so wie das jeder EHelfer kann-, daß die mitleiderregenden "Lampedusa"-Besatzungen keine Verfolgten oder Vertriebenen in ihren Herkunftsländer sind. Deshalb handelt es sich nicht um "Flüchtlinge", sondern lediglich um Migranten. Insofern hat schon mal 80 Prozent der derzeitigen Völkerwanderung in Richtung EU kein humanitäres Schutzbedürfnis nach der UNHCR-Definition.
Weil das inzwischen vom IS dominierte Lybien den ungebremsten afro-arabischen Migrantenstrom als ethnische Waffe gegen das ungeliebte Europa einsetzt, sollte dieser natürlich schon auf seiner Hauptroute im Niger gestoppt werden. Dort ist bekanntlich immer noch die frühere Kolonialmacht Frankreich in Verwaltung und mit Militär präsent; und zwar nicht nur um seine Uran-Schürfrechte zu schützen.
Unsere Bevölkerungs-Wissenschaftler und politisch Verantwortlichen frage ich: Wollt ihr die sog. Popopulations-Lücke des zukünftigen Deutschland nach bloßer Kopfzahl und Reproduktions-Rate schließen?
Dann lest doch mal ein Kapitel bei Herrn Sarrazin nach...
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt, Rostock

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