Home Treatment

Krankenhäuser sollen nicht allein steuern

KBV und Berufsverbände wollen eine Rolle im Home Treatment. Sie bieten an, ein sektorenübergreifendes Konzept zu entwickeln.

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NEU-ISENBURG. Acht Berufsverbände kritisieren gemeinsam mit der KBV, dass niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten im neuen Pauschalierten Entgeltsystem für Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) beim Thema Home Treatment außen vor gelassen werden.

In der Versorgungsform des Home Treatments ist eine Therapie akut psychiatrischer Patienten in ihrer gewohnten Umgebung vorgesehen - vorrangig mit dem Ziel, die stationären Behandlungstage zu reduzieren.

Nach den im Februar vorgestellten Eckpunkten des neuen Entgeltsystems soll diese "Heimbehandlung" durch die Krankenhäuser organisiert werden - "ohne die Beteiligung der vertragsärztlichen und -psychotherapeutischen Berufsgruppen", wie nun in einer gemeinsamen Mitteilung kritisiert wird.

"Das widerspricht grundlegend einer dringend notwendigen sektorenübergreifenden Integration der Behandlung psychisch Erkrankter", so KBV-Chef Dr. Andreas Gassen. Gerade bei der Behandlung im häuslichen Umfeld sei eine engmaschige Betreuung durch niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten jedoch besonders wichtig.

"Wir fordern den Gesetzgeber daher auf, alle maßgeblichen Akteure der Selbstverwaltung mit der zeitnahen Entwicklung eines entsprechenden sektorenübergreifenden Versorgungskonzeptes zu beauftragen", heißt es in dem Schreiben, das unter anderem der Berufsverband Deutscher Neurologen (BVN) und die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung (DPtV) unterzeichnet haben.

Bei der Erarbeitung eines entsprechenden Konzeptes bieten Verbände und KBV Unterstützung an, so Gassen.

Ein Beispiel für eine integrative Psychiatrie bietet das St. Marien-Hospital in Hamm: Seit Anfang 2014 werden pro Jahr rund 3500 Patienten stationär, tagesklinisch oder ambulant versorgt (die "Ärzte Zeitung" berichtete). Die stationären Behandlungstage konnten bereits leicht reduziert werden. (jk)

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