EU-Krebspolitik
Krebsmission: EU-Kommission zieht positives Zwischenfazit
Die EU-Kommission bezeichnet ihre vor rund zwei Jahren an den Start gegangene Krebsmission als richtiges Format, um Forschungsergebnisse systematisch in die EU-Politikentwicklung einfließen zu lassen.
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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen setzt auf das neue politische Format der Missionen – ein Schwerpunkt hat die Ärztin auf die Krebsbekämpfung gelegt.
© Geert Vanden Wijngaert / ASSOCIATED PRESS / picture alliance
Brüssel. Die EU-Kommission zieht ein positives Zwischenfazit ihrer im September 2021 im Rahmen des Wissenschaftsprogrammes Horizon Europe etablierten Formates der Missionen – eine der fünf Mission trägt den Titel „Krebs besiegen“. Im Zuge des neuen politischen Formates arbeiteten mehrere Kommissionsdienststellen unter der Leitung von neun Mitgliedern des Kollegiums zusammen, um die Hauptprioritäten der Kommission zu verwirklichen und Antworten auf einige der größten Herausforderungen unserer Zeit zu finden, zu denen die Bekämpfung von Krebs gehört. Die Krebsmission soll die Mitgliedstaaten dabei unterstützen, die Implementierung des Anfang Februar 2021 ins Leben gerufenen EU-Krebsplans zu unterstützen und so die Lebensqualität von mehr als drei Millionen Menschen bis 2030 durch Prävention, Heilung und Lösungen für ein längeres und besseres Leben zu erhöhen.
Wie es in dem jetzt veröffentlichten Zwischenfazit heißt, „haben die Krebsmission und der Krebsbekämpfungsplan auf EU-Ebene einen neuen Dialog mit den Mitgliedstaaten zum Thema Krebs gefördert und die Gesundheits- und Forschungsministerien zur Kooperation in einer gemeinsamen Krebsuntergruppe der Expertengruppe für öffentliche Gesundheit zusammengeführt.“ Die Krebsbekämpfungsmission bezeichnet die Kommission dabei als eine wichtige Komponente der EU-Investitionen in die Krebsforschung und Innovation, die wiederum der Schlüssel zu einer erfolgreichen Umsetzung des Krebsplans und vieler seiner zentralen Maßnahmen als Teil einer starken Europäischen Gesundheitsunion seien. Die Ziele von Mission und Krebsplan seien aufeinander abgestimmt, ergänzende Leitinitiativen bereits vereinbart sowie eine gemeinsame Leitung eingerichtet worden. Explizit verfolgt der Krebsplan die erleichterte Integration von F&I- und Gesundheitspolitik. „Damit wird das richtige Umfeld geschaffen, damit Forschungsergebnisse systematisch in die Politikentwicklung einfließen können“, so die Kommission.
Auswirkungen erhofft auf die novellierten Empfehlungen zur Krebsfrüherkennung
Die Krebsmission ermöglichte laut Zwischenfazit zudem die frühzeitige Einbindung der Expertengruppe für öffentliche Gesundheit, die die aktualisierte Empfehlung des Rates zur Krebsfrüherkennung mitgestaltet hatte. Bis 2025 sollen insgesamt 90 Prozent der Bürgerinnen und Bürger der EU, die für Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebs-Screenings infragekommen, ein entsprechendes Screening angeboten bekommen. Mit der neuen Empfehlung werde zudem das populationsbezogene systematische Krebsscreening auf Lungen-, Prostata- und unter bestimmten Umständen auch auf Magenkrebs ausgeweitet.
Abschließend stellt die Kommission fest, dass sie am Konzept der Missionen festhalten wolle, diese aber eine stärkere finanzielle Basis benötigten. Innerhalb der noch verbleibenden Haushaltsperiode von 2024 bis 2027 sollen künftig statt zehn dann elf Prozent des Budgets für die Säule 2 des Programmes Horizon Europe zur Verfügung stehen – in Summe wären das laut Kommission drei Milliarden Euro für alle Missionen insgesamt.