EU-Krebspolitik

Krebsmission: EU-Kommission zieht positives Zwischenfazit

Die EU-Kommission bezeichnet ihre vor rund zwei Jahren an den Start gegangene Krebsmission als richtiges Format, um Forschungsergebnisse systematisch in die EU-Politikentwicklung einfließen zu lassen.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen setzt auf das neue politische Format der Missionen – ein Schwerpunkt hat die Ärztin auf die Krebsbekämpfung gelegt.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen setzt auf das neue politische Format der Missionen – ein Schwerpunkt hat die Ärztin auf die Krebsbekämpfung gelegt.

© Geert Vanden Wijngaert / ASSOCIATED PRESS / picture alliance

Brüssel. Die EU-Kommission zieht ein positives Zwischenfazit ihrer im September 2021 im Rahmen des Wissenschaftsprogrammes Horizon Europe etablierten Formates der Missionen – eine der fünf Mission trägt den Titel „Krebs besiegen“. Im Zuge des neuen politischen Formates arbeiteten mehrere Kommissionsdienststellen unter der Leitung von neun Mitgliedern des Kollegiums zusammen, um die Hauptprioritäten der Kommission zu verwirklichen und Antworten auf einige der größten Herausforderungen unserer Zeit zu finden, zu denen die Bekämpfung von Krebs gehört. Die Krebsmission soll die Mitgliedstaaten dabei unterstützen, die Implementierung des Anfang Februar 2021 ins Leben gerufenen EU-Krebsplans zu unterstützen und so die Lebensqualität von mehr als drei Millionen Menschen bis 2030 durch Prävention, Heilung und Lösungen für ein längeres und besseres Leben zu erhöhen.

Wie es in dem jetzt veröffentlichten Zwischenfazit heißt, „haben die Krebsmission und der Krebsbekämpfungsplan auf EU-Ebene einen neuen Dialog mit den Mitgliedstaaten zum Thema Krebs gefördert und die Gesundheits- und Forschungsministerien zur Kooperation in einer gemeinsamen Krebsuntergruppe der Expertengruppe für öffentliche Gesundheit zusammengeführt.“ Die Krebsbekämpfungsmission bezeichnet die Kommission dabei als eine wichtige Komponente der EU-Investitionen in die Krebsforschung und Innovation, die wiederum der Schlüssel zu einer erfolgreichen Umsetzung des Krebsplans und vieler seiner zentralen Maßnahmen als Teil einer starken Europäischen Gesundheitsunion seien. Die Ziele von Mission und Krebsplan seien aufeinander abgestimmt, ergänzende Leitinitiativen bereits vereinbart sowie eine gemeinsame Leitung eingerichtet worden. Explizit verfolgt der Krebsplan die erleichterte Integration von F&I- und Gesundheitspolitik. „Damit wird das richtige Umfeld geschaffen, damit Forschungsergebnisse systematisch in die Politikentwicklung einfließen können“, so die Kommission.

Auswirkungen erhofft auf die novellierten Empfehlungen zur Krebsfrüherkennung

Die Krebsmission ermöglichte laut Zwischenfazit zudem die frühzeitige Einbindung der Expertengruppe für öffentliche Gesundheit, die die aktualisierte Empfehlung des Rates zur Krebsfrüherkennung mitgestaltet hatte. Bis 2025 sollen insgesamt 90 Prozent der Bürgerinnen und Bürger der EU, die für Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebs-Screenings infragekommen, ein entsprechendes Screening angeboten bekommen. Mit der neuen Empfehlung werde zudem das populationsbezogene systematische Krebsscreening auf Lungen-, Prostata- und unter bestimmten Umständen auch auf Magenkrebs ausgeweitet.

Abschließend stellt die Kommission fest, dass sie am Konzept der Missionen festhalten wolle, diese aber eine stärkere finanzielle Basis benötigten. Innerhalb der noch verbleibenden Haushaltsperiode von 2024 bis 2027 sollen künftig statt zehn dann elf Prozent des Budgets für die Säule 2 des Programmes Horizon Europe zur Verfügung stehen – in Summe wären das laut Kommission drei Milliarden Euro für alle Missionen insgesamt.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Bericht von EU-Behörde

Europa verfehlt Teilziele im Kampf gegen HIV und Hepatitis

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Neue Follow-up-Daten zur Geneditierungstherapie Exa-cel

© Springer Medizin Verlag

Neue Follow-up-Daten zur Geneditierungstherapie Exa-cel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vertex Pharmaceuticals Germany GmbH, München
Abb. 1: PD-1-Inhibitoren: immunvermittelte Nebenwirkungen

© Springer Medizin Verlag GmbH

Thoraxchirurgie beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom

Wie können neoadjuvante Immuntherapien die Tumorresektion beeinflussen?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb.1: Antikörper-Wirkstoff-Konjugat

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14, 15]

Nicht kleinzelliges Lungenkarzinom

Effektive Zweitlinienoptionen weiterhin dringend benötigt

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg, und der Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg