Politiker
Kritik an Kassenzuschuss für Fitness-Messgeräte
BERLIN. Zuschüsse von Krankenkassen an Versicherte für den Kauf elektronischer Fitnessmesser stoßen in der Politik auf Kritik.
Der Bonus sei "fragwürdig", sagte der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach dem "Spiegel". Damit wollten die Kassen gut gebildete, junge und gesunde Mitglieder abwerben.
"Die Kassen könnten dann demnächst auch Laufschuhe bezuschussen." Als erste Krankenkasse bezuschusst die AOK Nordost den Kauf solcher Fitnessmesser.
Der stellvertretende Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion, Georg Nüßlein, sagte: "Ich unterstütze gute Präventionsprogramme, aber ich halte nichts von Marketingmaßnahmen der Kassen auf Kosten der Beitragszahler."
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) mahnte jüngst, jeder müsse wissen, dass mit solchen Apps persönliche Daten ins Internet gelangen könnten, die nicht ausdrücklich geschützt seien.
Versicherte, die am "AOK-Gesundheitskonto" teilnehmen, bekommen für den Kauf solcher Geräte einmal in zwei Jahren einen Zuschuss von maximal 50 Euro, aber höchstens 50 Prozent des Anschaffungspreises.
Den Zuschuss gibt es für sämtliche Geräte, die Herzfrequenz, Streckenlänge, Höhenmeter, Geschwindigkeit, Kalorienverbrauch und anderes dokumentierten, also für Fitnessarmbänder und Smartwatches - auch für die AppleWatch. (dpa)