Quarantäne und Isolation bei COVID-19
Lauterbach plant: 5 statt 7 Tage Corona-Isolation für Gesundheitsberufe
Entlastung für Praxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen: Die Isolationsdauer bei COVID-19 soll nach Plänen von RKI und Minister Lauterbach verkürzt werden. Für Kontaktpersonen wird es noch leichter.
Veröffentlicht:Berlin. Mit SARS-CoV-2 infizierte Ärzte, MFA, Pflegekräfte und andere Gesundheitsberufe sollen künftig nur noch fünf Tage in Isolation müssen. Das sehen Pläne von Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach und dem Robert Koch-Institut (RKI) vor, die der Ärzte Zeitung vorliegen. Bislang dauert die Isolation sieben Tage mit vorheriger Freitestung bzw. zehn Tage ohne abschließenden Test.
Die Fünf-Tage-Frist soll danach gelten, sofern 48 Stunden vorher keine COVID-19-Symptome mehr aufgetreten sind. Am fünften Tag soll außerdem ein negativer Test vorgelegt werden, ein Antigen-Schnelltest soll dafür genügen.
Auch für Kontaktpersonen soll die Quarantänedauer von sieben bzw. zehn auf fünf Tage reduziert werden. Den Plänen zufolge soll sie vor allem Empfehlungscharakter haben, die Kontakte „freiwillig“ zu reduzieren. Eine „strenge Quarantäne“ ist damit nicht mehr vorgesehen.
Keine strenge Isolierung mehr
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) begrüßte diese Pläne in einer ersten Reaktion. KBV-Vorstandschef Dr. Andreas Gassen hatte eine Verkürzung bereits am Wochenende gefordert. „Die Omikron-Welle bringt zwar sehr viele Ansteckungen mit sich, die aber weit überwiegend leicht verlaufen. Vor diesem Hintergrund kommt der Vorschlag zur richtigen Zeit“, sagte Gassen am Donnerstag in Berlin. „Wir würden ansonsten Gefahr laufen, dass wichtige Infrastruktur in Deutschland lahmgelegt werden würde.“
Für die Allgemeinbevölkerung sollen die Isolationsvorgaben noch stärker gelockert werden. Bei ihnen soll die Fünf-Tage-Frist nurmehr eine „freiwillige“ Empfehlung sein, aber keine „Anordnung“ einer „strengen Isolierung“ durch die Gesundheitsämter mehr erfolgen. In der Praxis erreichen diese Anordnungen die Betroffenen wegen der Überlastung der Ämter derzeit meist ohnehin Tage nach dem Ende der Isolationszeit. (hom/nös)