Kriminalität

Lebenslange Haft wegen Babymorden in England für Krankenschwester

Mindestes sieben Babys hat Kinderkrankenschwester Lucy Letby auf einer Geburtsstation eines staatlichen Krankenhauses in Chester ermordet. Ärzteverbände verlangen nach besseren Überwachungsmethoden.

Veröffentlicht:
Die Gerichtszeichnung zeigt Richter Justice Goss, der sich während der Verurteilung der Krankenschwester Lucy Letby im Manchester Crown Court an die Anklagebank wendet

Die Gerichtszeichnung zeigt Richter Justice Goss, der sich während der Verurteilung der Krankenschwester Lucy Letby im Manchester Crown Court an die Anklagebank wendet. Der Richter verurteilte die 33-Jährige zu lebenslanger Haft.

© Elizabeth Cook / PA / AP

London. In Großbritannien werden die Rufe nach einer besseren Überwachung der Kliniken und des Klinikpersonals lauter. Hintergrund: Am Montag verurteilte ein nordenglisches Gericht eine Kinderkrankenschwester zu 14 mal lebenslang. Sie hatte mindestens sieben Babys auf der Geburtsstation eines staatlichen Krankenhauses in Chester heimtückisch ermordet und versucht, sechs weitere Babys zu töten.

Die verurteilte Kinderkrankenschwester Lucy Letby arbeitete mehrere Jahre in der Pädiatrie und Geburtsheilkunde im staatlichen Gesundheitsdienst (National Health Service, NHS). Während ihrer Schichten hatte sie mindestens sieben Neugeborene ermordet, indem sie zum Beispiel den Babys Sauerstoff oder Insulin injizierte.

Stations- und Klinikleitung ignorierten Meldungen

Mehrfach meldeten andere Pflegekräfte zwar an die Stations- und Klinikleitung, dass es immer wenn die 33-Jährige Dienst habe, es oft zu dramatischen und ungeklärten Vorfällen häufig mit tödlichem Ausgang komme. Doch weder die Stations- noch die Klinikleitung schritten lange Zeit ein.

Nach der Verurteilung der mordenden Krankenschwester suspendierte die Klinik in Chester inzwischen mehrere Oberschwestern und anderes Personal und kündigte ein interne Untersuchung an, wie es zu den Morden kommen konnte.

Doch ärztliche Berufsverbände und Patientenorganisationen verlangen nach besseren Überwachungsmethoden im Gesundheitswesen, um zukünftig Patientenleben besser schützen zu können. „Es ist klar, dass in diesem Fall die Aufsicht kläglich versagt hat. Das muss geprüft und geändert werden“, so ein Sprecher des größten britischen Ärzteverbandes (British Medical Association, BMA). Die Londoner Regierung sagte eine Prüfung zu. (ast)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Kommentare
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Heilmittelverordnung

Manuelle Lymphdrainage: Ärzte von der Zeitfrage befreit

Preisträger gekürt

Galenus-Preis und Charity Award: Das sind die diesjährigen Gewinner

Lesetipps
Preisträger und Gastgeber des Galenus-von-Pergamon-Preises 2024 auf der Bühne

© Marc-Steffen Unger

Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie

Galenus-Preis 2024: Camzyos® gewinnt in der Kategorie Specialist Care

Nahmen den Galenus-von-Pergamon-Preis für Ebvallo in der Kategorie Orphan Drugs entgegen (V.l.n.r.): Moderatorin Yve Fehring, vom Unternehmen Pierre Fabre Milena Daguati, Business and Operations Lead, Dr. Frank Reichenbach, Deputy Medical Director Oncology DACH, Dr. Kai Neckermann, Director Market Access & Public Affairs, sowie der Vorsitzende der Galenus-Jury Professor Erland Erdmann und Denis Nößler, Chefredakteur der Ärzte Zeitung.

© Marc-Steffen Unger

Vorbehandelte EBV-positive PTLD

Galenus-Preis 2024: Ebvallo® gewinnt in der Kategorie Orphan Drugs